Schongauer, Martin

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Gemälde von Burgmair.

Martin Schongauer (Lebensrune.png um 1445/50 in Kolmar, Elsaß; Todesrune.png 2. Februar 1491 in Breisach am Rhein) war ein deutscher Kupferstecher und Maler.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:

Der Allemanne Martin Schongauer, der seine Werkstätte im elsässischen Kolmar aufgeschlagen hatte, war nicht wie andere Meister derzeit allein dem Dienst der Farbe verfallen: ganz neue Wege ist er gegangen als er sein hohes Künstlertum an Kupferstich und Holzschnitt übte. Zwar hat es beide Tätigkeit auch schon vor ihm gegeben; doch ihre künstlerische Weihe empfing sie erst durch ihn. Er hat im Kupferstich den Reichtum und die Innigkeit des deutschen Lebens, die alten frommen Märchen und Legenden zu hoher Form gestaltet und sie dem Volk im Bilde neu geschenkt. Da gingen seine Stiche von der Passion durch alle Hände; die Blätter des Marienlebens zeigten, wie deutscher Glaube die Worte fremder Sagen in sein Fühlen einschmolz. Maria und ihr Sohn schritten als deutsche Menschen durch die Zeit, tätig und froh vom Leid gebrochen und im tapferen Todt dennoch sieghaft verklärt. Der Meister strahlte seinen deutschen Glauben hinein in die Legenden; und als das Volk die Blätter sah, fand es, daß all die Heiligen des fernen Himmels bei ihm zu Hause seien und durch deutsche Gassen gingen.[1]

Werke (Auswahl)

  • Heiliger Antonius, von Dämonen gepeinigt, vor 1473 (Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Kupferstich-Kabinett)
  • Maria im Rosenhag, 1473 (Dominikanerkirche Colmar)
  • Heilige Familie, 1475-1480 (Wien, Kunsthistorisches Museum)
  • Teile des Marienaltars Orlier-Altar (Colmar, Musée d'Unterlinden)
  • Jüngstes Gericht, Fresken und Wandmalereien, um 1489 (Breisacher St. Stephansmünster)
  • Heilige Familie (München, Alte Pinakothek)
  • Höllenfahrt Christi (Kupferstich)

Siehe auch

Fußnoten

  1. Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden, 1937 Lehmanns-Verlag München