Masada

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Masada (seltener Massada; altgr. Μασάδα; hebr. מצדה, „Metzadá“, in dt. soviel wie „Festung“) ist eine von den Makkabäern angelegte und von Herodes I. weiter ausgebaute, ehemalige jüdische Bergfestung in Palästina.

Sie befindet sich auf dem isoliert stehenden gleichnamigen Felsplateau am Westufer des Toten Meers, 450 m über demselben gelegen und wurde in den Kämpfen der Römer mit den Juden unter Eleasar nach einer bis zu acht Wochen dauernden Belagerung im Jahre 73 n. d. Z. zerstört. Das Felsplateau mit den Ruinen der Bergfestung kann heute mit einer Seilbahn oder über einen steilen Trampelpfad erreicht werden.

Legende

Bis heute werden die Geschehnisse um Masada heroisiert und weithin als „Symbol der Freiheit Israels“, an welchem die Juden verzweifelt und letztlich erfolglos gegen den Ansturm der römischen Besatzer ankämpften[1], präsentiert. Zum Ende der Belagerung sollen sich dann die belagerten 960 jüdischen Männer, Frauen und Kinder unter dem Ausruf „Ein ruhmvoller Tod ist besser als ein Leben im Elend“ den Tod gegeben haben, und von den Römern für den Mut dieser Entscheidung bewundert worden sein.

Quellenlage

Die einzige überlieferte bzw. zugrundeliegende Quelle für die Ereignisse um Masada findet sich allerdings nur in der Version des jüdischen Geschichtsschreibers Joseph ben Mathitjahu ha Kohen (lat. Flavius Josephus), der darüber in seinem Werk „De bello Iudaico“ („Über den jüdischen Krieg“) berichtet.[2] Selbst dieser berichtete allerdings nicht von einem tatsächlichen Kollektivsuizid, sondern daß 10 jüdische Männer die anderen „ermordet“ haben sollen[3]. Bei Ausgrabungen in den 1960er Jahren wurden 24 Skelette gefunden[4].

Laut Joseph ben Kohen hatten die römischen Soldaten eine Rampe an den steilwandigen Tafelberg geschüttet und waren darauf emporgestürmt: „Da mit großer Bereitschaft und unter allem Krafteinsatz gearbeitet wurde, war der massive Wall bald zu 200 Ellen erhöht.[4]. Dan Gill, Geologe vom Geological Survey of Israel, wies nach[5], daß die vermeintlich aufgeschüttete Schräge natürlichen Ursprungs ist. Sie gehört zusammen mit dem Felsen zum Grabensystem des Toten Meeres und ist allenfalls oberflächlich aufgeschüttet worden. Im israelischen Reiseführer von Masada hingegen steht: „Noch heute ist man geblendet vom Weiß der Rampe, wenn man Masada erreicht: Hier befinden wir uns zweifellos vor einem der besterhaltenen Kriegsgeräte der Antike und können nur in Bewunderung verharren vor dieser enormen Arbeitsleistung, die diese Rampe erfordert hatte.[4] Flavius Josephus’ (Joseph ben Kohens) Bericht liefere keinerlei Details über die Methode der Konstruktion, schreibt Dan Gill, dennoch habe dieser Text eine beinahe „universale Akzeptanz nach sich gezogen – und wurde ohne genaue Prüfung zur allgemeinen Weisheit“.

Der Umstand, daß außer demjenigen Bericht von Kohen-Josephus keinerlei weitere, weder römische noch andere, überliefert wurden, sowie die vielen Widersprüche jenes Berichts zu den vorliegenden Forschungserkenntnissen, legen nahe, daß es sich bei den Ereignissen um Masada eher um ein Randgeschehen des Jüdischen Kriegs gehandelt hatte, welches nachträglich durch einen einzigen — jüdischen — Geschichtsschreiber für die Nachwelt als heroische Lügenlegende aufbereitet wurde.

Im Jahr 2001 wurden die Ruinenreste von Masada von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Zitate

  • „Masada ist ganz gegen die jüdische Tradition, bei der es ums Überleben geht. (...) Wir brauchten aber den Mythos, um im Unabhängigkeitskrieg zu kämpfen“ — Yoram Kaniuk, jüdisch-israelischer Schriftsteller
  • „Die flammende Rede des Rebellenführers Ben Yair wurde von A bis Z von Josephus erfunden.“ — Hannah Cotton, Professorin für Alte Geschichte an der Hebräischen Universität

Literatur

  • Friedrich Tuch: „Masada. Die Herodianische Felsenfeste nach Flavius Josephus und neueren Beobachtern“ (1863) (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Vgl. z.B.: „Planet Wissen“: Bergfestung Masada (WDR, SWR, BRalpha)
  2. De bello Iudaico 7,280-294
  3. Josephus: „Nachdem Eleazar Ben Yair seine Mitkämpfer überzeugt hatte, es sei besser, in Freiheit zu sterben, als von den Römern erschlagen oder gefangengenommen zu werden, töteten die Männer ihre Frauen und Kinder, die mit in der Festung waren. Dann wählten sie durch Los zehn Männer aus ihrer Mitte; sie sollten die Mörder aller anderen sein.
  4. 4,0 4,1 4,2 „Ein Mythos wird überflüssig“ (zeit.online)
  5. In: „Nature“ vom 12.8.1993