Skladanowsky, Max

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Max Skladanowsky und der am 1. November 1895 zum ersten Male öffentlich in Gebrauch genommene Original-Film-Projektor „Bioscop“

Max Skladanowsky (* 30. April 1863 in Berlin; † 30. November 1939 ebenda) war ein deutscher Filmpionier. Gemeinsam mit seinem Bruder Emil Skladanowsky entwickelte er das Bioskop, mit dem am 1. November 1895 erstmals kurze Filmsequenzen gezeigt wurden.

Das Jahr 1895 kann somit als die Geburtsstunde des Kinos angesehen werden. Damals wurde im Berliner „Wintergarten“ die erste öffentliche Filmvorführung vor einer großen Menschenmenge gestartet. Max und Emils Vorführung dauerte etwa 15 Minuten, in dem acht Filmstreifen gezeigt wurden. Da die Filme keinen Ton hatten, wurden sie mit Klaviermusik begleitet. Wenige Monate später fanden auch Aufführungen in Paris und Wien statt und Bilder von Berliner Straßenszenen wurden 1897 in Stettin gezeigt. Seine Filme sind die ersten kinematographischen Szenen, die in Deutschland aufgenommen wurden.

Leben

Nach der Schule begann er 1877 seine Ausbildung zum Fotografen und Glasmaler im photographischen Atelier Werner in der Alten Schönhauser Straße 24 und beim Glasmaler und Lithographen Dehn in der Schönhauser Allee 48 in Berlin. Es folgte 1879 die erste Anstellung in der Abteilung für Nebelbilder und Nebelbildapparate in der Theaterapparatefabrik von Willy Hagedorn in Berlin. Zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder Emil Skladanowsky reiste er dann durch Europa und führte durch Überlagerung und schrittweises Ausblenden zweier auf dieselbe Fläche projizierter Diapositive erzeugte „Nebelbilder“ vor. Er war für die Technik zuständig und stellte die mechanisch bewegten Nebelbilder her, die er zusammen mit seinem Vater in Berlin und auf Tourneen durch Deutschland und Europa vorstellte. Die erste Nebelbildvorführung fand am 18. November 1879 im großen Saal der Berliner Flora, dem späteren Apollo-Theater in der Friedrichstraße 218, statt.

Bereits 1892 baute er eine erste Filmkamera, den „Kurbelkasten I“ und machte damit erste Probeaufnahmen. Im Mai 1895 nahm er verschiedene Varieté- und Zirkusnummern auf. Diese Filme führte er erstmals am 1. November 1895 mit einem aus einfachsten Bestandteilen konstruierten Projektor (Bioskop I) im damals größten Berliner Varieté „Wintergarten“ vor. Das „Bioskop I“ steht technisch zwischen der Serienbildprojektion mittels eines Nebelbildprojektors und einem modernen Filmprojektor. Weitere Vorführungen mit dem „Bioskop I“ fanden bis 1896 in Hamburg, Halle, Köthen, Magdeburg, Oslo, Amsterdam, Groningen, Kopenhagen und Stockholm statt. Ein geplantes Gastspiel in Paris wurde von den französischen Brüdern Lumiere verhindert. 1896 baute er den „Kurbelkasten II“ und das „Bioskop II“ und nahm verschiedene Berliner Straßenszenen auf. Die eindrucksvollsten zeigen die Straße Unter den Linden und den Alexanderplatz. Diese Aufnahmen führte er mit seinem Bruder Emil Skladanowsky im März 1897 in Stettin vor. Danach verlegte er sich sehr erfolgreich auf die Produktion von Daumenkinos und die stereoskopische Photographie. 1913 und 1914 drehte er noch einmal zwei Filmburlesken, in denen sein Bruder Eugen Skladanowsky jeweils die Hauptrolle spielte. Der Filmpionier Oskar Messter versuchte in dem späteren heftig geführten „Erfinderstreit“, die filmhistorische Bedeutung der Gebrüder Skladanowsky zu schmälern.

Verweise