Maximinus Daia

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Büste Maximinus' Daia.

Maximinus Daia oder auch Maximinus II. (seltener auch Maximinus Daja oder - vor allem im englischsprachigen Raum - Maximinus Daza) war ein römischer Tetrachenkaiser von 305 bis 313. Sein vollständiger Name lautete Gaius Galerius Valerius Maximinus. Den Beinahmen „Daia“ verpaßte man ihm später, um ihn von Maximinus Thrax, dem ersten Soldatenkaiser, zu unterscheiden. Über seine Herkunft wird gesagt, daß er ursprünglich ein aus Illyrien stammender Schäfer gewesen sein soll.

Religionspolitik unter Maximinus Daia

Maximinus kontrollierte den Ostteil des Römischen Reiches und erließ dort 306 ein allgemeines Opferedikt, nach dem alle Bewohner in seinem Machtbereich dazu gezwungen wurden, den traditionellen Göttern zu opfern. Die Durchführung wurde dabei vom Militär mittels Steuerlisten kontrolliert. Christen, die sich dennoch weigerten, heidnischen Göttern zu opfern, kamen ins Gefängnis oder wurden zur Arbeit in Bergwerken gezwungen.

Um den christlichen Glauben zu diffamieren, ließ er gefälschte Pilatus-Akten verbreiten, die jedoch nicht erhalten sind, vermutlich fielen sie später den Christen zum Opfer. Vermutlich handelte es sich dabei um eine von mehreren propagandistischen Maßnahmen Daias gegen das Christentum.

Ab 309 verfolgte Daia den Plan, eine heidnische Gegenkirche aufzubauen, um eine Alternative zum Christentum zu schaffen, wobei der gräko-ägyptische Gott Serapis offenbar zum Hauptgott werden sollte, stark verbunden mit der Gottheit Sol Invictus. Daia war auch der erste römische Kaiser, der Serapis auf Münzen abbilden ließ. Er ließ die vornehmsten und verdientesten Männer zu Priestern ernennen und versuchte damit, eine feste Struktur zu errichten. Ob er sich dabei am Aufbau der christlichen Kirche oder der ägyptischen Priesterschaft orientierte, ist unklar.

312 ließ er noch eine Christenverfolgung starten, die er jedoch im selben Jahr wieder beendete und mit einem neuen Edikt den alten Rechtsstatus wieder herstellte. Die Ursachen dafür sind nicht geklärt. 313 starb Maximinus, womit der Versuch einer heidnischen Reaktion mit ihm starb. Kaiser Iulian griff später jedoch die Idee des Maximinus' auf und versuchte erneut, eine Gegenkirche zu installieren. Daß Iulian Daia als Vorbild hatte, liegt auch aus dem Grund nahe, da sich sein Grab direkt gegenüber dem von Daia befindet, was wohl kaum einen Zufall darstellt.

Maximinus wird von den christlichen Geschichtschreibern ausschließlich negativ und äußerst grausam beschrieben, jedoch darf angezweifelt werden, ob die Berichte über ihn und seine Verfolgungsmaßnahmen der Wahrheit entsprechen. Möglicherweise versuchten die Christen durch Übertreibung ihr erlittenes Leid stärker herauszustellen.

Literaturangaben

  • Carl Andresen: Die Kirchen der alten Christenheit (Die Religionen der Menschheit, Bd. 29,1.2), Stuttgart 1971.
  • Kay Ehling: Der Tetrarch Maximinus Daia, sein Grab bei Tarsos und Kaiser Julian, in: Historia 59, Stuttgart 2010.
  • Oliver Nicholson: The 'Pagan Churches' of Maximinus Daia and Julian the Apostate, in: The Journal of Ecclesiastical History 45, Cambridge 1994.