Megin

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Megin stellt bei den Germanen eine Art Grundkraft der Welt dar, durch die weiße und schwarze Magie, bzw. Heil und Schadenszauber, erst möglich ist. Rudolf Simek übersetzt, unter Zuhilfenahme der häufigen wiking’schen Formel „mattr ok megin“(= „Macht und Stärke“), schließlich megin als „Stärke, Kraft“.

Mythologischer Hintergrund

In der nordischen Mythologie bezeichnet der Ginnunga gap den Anfang allen Seins als Raum voller Stärke, magischer (Zauber-)Kraft. Aus dieser Kraft entstand alles Folgende. Seit der Entstehung der Welt hat sich das megin über die Welt verteilt und „jedes Ding hat sein eigenes megin“ erklärt de Vries.[1] Die Dinge sind im Grunde aus der anfänglichen Kraft erst geworden und in ihnen ist sie nach wie vor existent, etwa in den meginrunar (den zauberkräftigen Kraftrunen) oder die besondere Kraft der Erde, die als jardar megin bezeichnet wird. Die Ginnregin, die magischen Mächte, sind die Vanen. Die Vanin Freyja übt den Seidr, die altnordische Bezeichnung für Zauberkunst.

Die gewordenen Dinge, denen besonders viel der alten Kraft innewohnt, sind die Götter als die bedeutendsten Wirkkräfte der Welt. Aber auch alle anderen Dinge sind Teil dieser Kraft, die zu Anfang war. Sämtliche Dinge der Welt sind letztlich Bestandteile oder Transformationen dieser ersten, und nach wie vor dynamischen, Kraft. Die Welt ist nicht aus dem Nichts entstanden, sondern durch eine Kraft die in allem Sein zu finden ist. Es erstaunt nicht, dass diese Vorstellung weltweit und unabhängig voneinander verbreitet ist: als Mana beschreibt es in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der britische Admiral Edward Codrington bei den Melanesiern, bekannt auch als das orenda der amerikanischen Irokesen und das manitu des Alkonkin Stammes.

Auch die in den indischen Veden beschriebenen Begriffe Atman und Brahman hängen eng damit zusammen. Brahman bedeutet ursprünglich „Gebet, Zauberrede“, ähnlich dem nordischen Galdr. „Brahman führwahr war diese Welt zu Anfang. Dasselbe schuf die Götter“ (=Catapatha Brahaman, Paul Deussen, Geschichte I,1 S. 241,247) Störig: S. 44; In den Upanischaden wird die Einheit von Brahman und Atman festgestellt.

Literatur

Fußnoten

  1. Jan de Vries: Grundriß der germanischen Philologie; Bd I, S. 248: v.d. Leeuw I, 4 ff.