Megingiard

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Donar, dargestellt mit dem Hammer Mjölnir und dem magischen Gürtel Megingiard (aus einem isländischen Manuskript).

Megingiard (auch Megingjadar altnord. Megingjörð; schwed., dän. und Bokmål Megingjord, finn. Voimavyö) ist in der germanischen Mythologie der Name des Gürtels, welcher dem mächtigen Gott Donar (bzw. nordgerm. Thor) gehört und der diesem endlose Kraft verleiht. Der Gürtel wurde von Zwergen (Dvergr) gefertigt, ebenso wie die Wünscheldinge, zu denen er jedoch nicht zählt.

So war es Donar gewohnt, seine Kraft dadurch zu demonstrieren, indem er Gegenstände von hohem Gewicht anhob. Es heißt auch, dass er den Machtgürtel trug, um den Hammer Miölnir zu kontrollieren, eine Aufgabe, die allerdings in erster Linie seinem magischen Eisenhandschuh Jarngreip (Járnglófar) zukam.

Snorra-Edda

Die Snorra-Edda erwähnt Megingiard im Gylfaginning folgendermaßen:

Hann á ok þrjá kostgripi. Einn þeira er hamarrinn Mjöllnir, er hrímþursar ok bergrisar kenna, þá er hann kemr á loft, ok er þat eigi undarligt. Hann hefir lamit margan haus á feðrum eða frændum þeira. Annan grip á hann beztan, megingjarðar, ok er hann spennir þeim um sik, þá vex honum ásmegin hálfu. Inn þriðja hlut á hann, þann er mikill gripr er í. Þat eru járnglófar. Þeira má hann eigi missa við hamarskaftit. En engi er svá fróðr, at telja kunni öll stórvirki hans, en segja kann ek þér svá mörg tíðendi frá honum, at dveljast munu stundirnar, áðr en sagt er allt, þat er ek veit.

Ins Deutsche übertragen:

Er besitzt drei Kleinode, den Hammer Mjölnir, den Hrimthursen und Bergriesen kennen, wenn er geworfen wird; was nicht überrascht, ist, dass er viele Väter oder Freunde damit den Kopf zerschlagen hat. Sein zweites Kleinod ist Megingiard; wenn er sich den umschnallt, wächst ihm doppelte Asen-Kraft. Das dritte Kleinod von großem Wert ist Járnglófar; denn den kann er nicht missen, um den Stiel des Hammers zu fassen. Keiner ist so klug, dass er alle seine großen Taten zu erzählen weiß. Ich könnte so manche Nachricht von ihm berichten, dass der Tag vergeht bis ich alles gesagt habe, was ich weiß.[1]

Literatur

  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. 3 Auflage. Kröner Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X

Fußnoten

  1. Gylfaginning, Strophe 21