Oberon, Merle

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Merle Oberon, eigentl. Estelle Merle O’Brien Thompson (geb. 19. Februar 1911 in Tasmanien; gest. 23. November 1979 in Malibu) war eine Schauspielerin.

Leben

Merle Oberon wurde im Februar 1911 auf der sonnigen Insel Tasmanien geboren[1] als Estelle Merle O’Brien Thompson. Laut eines BBC Artikels soll Oberon in Wirklichkeit in Mombay geboren worden sein und Oberon hatte Tasmanien nur ein Leben lang behauptet.[2] Beweisen soll es eine Geburtsurkunde von ihren Verwandten, aber ein Lichtbild hiervon existiert nicht.

Von ihrem sechzehnten Lebensjahr an, lebte sie bei einem Onkel in Indien, der sie eines Tages mit nach London mitnahm. Als er ihr eine Fahrkarte gab, mit dem sie zurückfahren sollte, verkaufte sie diese und suchte sich in London eine Beschäftigung. Sie fand einen Beruf: sie wurde Wirtin, in einem feinen Klub.

Eines Tages kam ihre Mutter nach Europa um ihre Tochter zu besuchen. Sie gingen gemeinsam in einen feinen Restaurant essen, da schielte vom Nebentisch immer ein langer Ausländer zu ihr herüber - das war Alexander Korda! Erst Alexander Korda, der sie bereits vor Gründung seiner eigenen Firma „London-Films“ entdeckte, als er noch bei der Paramount war und gerade „Service for ladies“ inszenierte, gab ihr den Namen Merle Oberon, was durch ein Durcheinanderschütteln der Buchstaben des Namens O’Brien entstanden sein soll. (Der Pressechef wollte sie eigentlich Sheila Dolphin nennen.)

In Kordas berühmtesten Film Heinrich VIII., in dem Merle Oberon als die unglückliche Königin Anna Boleyn enthauptet wurde, begann ihre große Karriere.

Die Presse machte sie zum Star: Das ist die neue Entdeckung des britischen Kinos! Bald sieht man sie an der Seite von Douglas Fairbanks sr. in Kordas „Das Privatleben des Don Juan“ (1934), in der Hauptrolle von Leslie Howards Das scharlachrote Siegel (1935). Im selben Jahr engagiert sie Samuel Goldwyn für ihren ersten Hollywood-Film: In Sidney Franklyns Weltkriegsdrama „Der Weg im Dunkel“ (1935) rührt sie die Zuschauer zu Tränen. Sie erhält eine Oscar-Nominierung. 1937 spielt sie unter der Regie von Josef von Sternberg in „I Claudius“. Die Dreharbeiten werden unterbrochen, als Merle einen schweren Autounfall erlitt.

1938 war sie wieder wohlauf: An der Seite von Laurence Olivier sah man sie in Tim Whelans Screwball Lustspiel „Besuch zur Nacht“. Sie spielte an der Seite von Gary Cooper in „Mein Mann, der Cowboy“ (1938) von H. C. Potter und war 1938/39 wiederum die Partnerin von Laurence Olivier als Cathy Linten in William Wyler Emily-Brontë-Film „Stürmische Höhen“.

1941 folgt die Jill Baker in Ernst Lubitschs „Ehekomödie“, und sie ist die George Sand in Charles Vidors Chopin-Film „Polonaise“ (1945). Jacques Tourneur besetzt sie in seinem „Berlin-Express“ (1948), mit Marlon Brando sieht man sie in dem Napoleon-Streifen „Désirée“ (1954). Ihr letzter Film ist Daniel Manns „Interval“, den sie auch produzierte. Sie spielte darin eine ältere Frau, die einen jungen Mann - Merle Oberons späterer Ehemann Robert Wolders spielt ihn - liebt. Alexander Kordas Sohn Michael Korda schreibt die Biographie „Queenie“, die auch fürs Fernsehen verfilmt wird.

Ehen

Von 1939 bis 1945 war sie mit dem renommierten Produzenten und Regisseur Alexander Korda verheiratet, danach von 1945 bis 1949 mit dem Kameramann Lucien Ballard. 1949 war sie mit den italienischen Grafen Giorgio Cini verlobt. Ihr Verlobter stürzte aber vor den Augen der winkenden Braut im eigenen Flugzeug über dem Flugplatz Cannes ab. Der 32jährige Graf wurde fünfzig Meter weit aus der Maschine geschleudert und blieb tot liegen. Die Filmschauspielerin wurde darauf hin mit einem Nervenschock ins Krankenhaus eingeliefert.[3] Von 1957 bis 1973 war Bruno Pagliai ihr Gatte, ihm folgte in vierter Ehe 1975 der jüngere Schauspieler Robert Wolders.

Filmographie (Auswahl)

  • 1933: Das Privatleben Heinrichs VIII. (The Private Life of Henry VIII.)
  • 1934: Das Privatleben des Don Juan (The Private Life of Don Juan)
  • 1934: Die scharlachrote Blume (The Scarlet Pimpernel)
  • 1935: Der schwarze Engel (The Dark Angel)
  • 1935: Folies Bergère de Paris
  • 1936: Geliebter Rebell (Beloved Enemy)
  • 1936: Infame Lügen (These Three)
  • 1938: The Divorce of Lady X
  • 1938: Mein Mann, der Cowboy (The Cowboy and the Lady)
  • 1939: Sturmhöhe (Wuthering Heights)
  • 1941: Ehekomödie (That Uncertain Feeling)
  • 1941: Der Herzensbrecher (Affectionately Yours)
  • 1941: Ein Frauenherz vergißt nie (Lydia)
  • 1945: Polonaise (A Song to Remember)
  • 1948: Berlin-Express
  • 1954: Désirée
  • 1965: … denn keiner ist ohne Schuld (The Oscar)
  • 1967: Das Hotel (Hotel)

Fußnoten