Merah, Mohamed

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Ausschnitt aus einem Video von Merah

Mohamed Merah (Lebensrune.png 10. Oktober 1988 in Tholosen, Frankreich; Todesrune.png 22. März 2012 ebenda) war ein islamistischer Attentäter.

Werdegang

Der am 10. Oktober 1988 in Tholosen geborene Merah wuchs mit zwei Brüdern und zwei Schwestern bei der Mutter nach der Trennung vom Vater auf. Mit 14 Jahren riß Merah das erste Mal von seinem Zuhause im Problemviertel Les Izards aus und begann den Werdegang eines Kleinkriminellen, Diebstähle, Fahren ohne Führerschein, Steinwürfe auf einen Bus, Beleidigungen und tätliche Angriffe lauteten die Eintragungen in seinem polizeilichen Register. 2005 wurde er erstmals festgenommen.

Merah fand eine Lehrstelle als Karosseriebauer, doch ein erneuter Diebstahl brachte ihn im Dezember 2007 für 18 Monate ins Gefängnis. Dort soll er nach Erkenntnissen seines Anwalts mit radikalen Islamisten in Kontakt gekommen sein. Sein älterer Bruder gehört den Salafisten an. 2010 brach Mohamed nach Afghanistan auf, 2011 hielt er sich zwei Monate in Pakistan auf. Seiner Familie erklärte er, in Algerien gewesen zu sein.[1]

Während der langen Verhandlungen mit der Polizei in seinen letzten Lebensstunden berichtete Mohamed, im pakistanischen Waziristan von Al-Kaida ausgebildet worden zu sein. Dort habe er es abgelehnt, ein Selbstmordattentat auszuführen - sich aber bereiterklärt, ein anderes Attentat in Frankreich zu verüben, berichtete der Pariser Staatsanwalt Francois Molins. Der französische Innenminister Claude Guéant sagte, der junge Mann habe sich selbst als Mudschahedin (Gotteskämpfer) und Mitglied von Al-Kaida bezeichnet: „Sein Profil entspricht dem eines sehr entschlossenen Menschen.“

Seine Taten plante Mohamed im Verborgenen. Obwohl er nach seinen Reisen nach Afghanistan und Pakistan von den Geheimdiensten beobachtet wurde, gelang es dem 23-Jährigen, ein Waffenarsenal zu horten. Am 11. März begann er seine Anschlagsserie. Wie bei brutalen Gewaltvideos, die er nach Angaben der Staatsanwaltschaft häufig ansah, filmte er alle seine Taten. Beim tödlichen Kopfschuß auf sein erstes Opfer, einen Soldaten in Toulouse, erklärte er: „Du tötest meine Brüder, und ich töte Dich.“

Am 13. März 2012 eröffnete er gezielt das Feuer auf Soldaten nordafrikanischer Abstammung in Montauban, zwei Soldaten starben. Zwei Tage später erschoß er vor einer jüdischen Schule in Tholosen einen Lehrer und drei Kinder. Von den Tatorten flüchtete er mit einem Motorroller.

In der Nacht zum 21. März 2012 umstellten Polizisten der Spezialeinheit RAID das Mehrfamilienhaus im Stadtteil Côte Pavée von Toulouse, in dem Mohamed Merah wohnte. Am Morgen des 22. März 2012 starb der Täter, nachdem eine Sondereinheit der französischen Polizei in das Mehrfamilienhaus vorgedrungen war und es zu einer Schießerei kam, bei der auch zwei Polizisten verwundet wurden. Nach Angaben des französischen Innenministers Claude Guéant sei der Mann aus dem Fenster seines Badezimmers gesprungen und dabei durch den Kopfschuß eines Scharfschützen getötet worden.

Reue zeigte er nach Angaben des Staatsanwalts nicht, lediglich Bedauern darüber, nicht noch mehr Menschen getötet zu haben. Sein Anwalt Christian Etelin, der Mohamed seit der Jugend immer wieder vor Gericht verteidigt hatte, bedauerte das Ende: „Uns ist eine Möglichkeit entgangen, den Menschen zu verstehen.“

Filmbeitrag

Enthüllung – Ist Attentäter von Toulouse französischer Geheimagent?

Verweise

Fußnoten