Mont Pelerin Society

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Die Mont Pelerin Society ist ein 1947 gegründeter Zusammenschluß neoliberaler Intellektueller, deren Ziel die Verteidigung und Förderung von Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Privateigentum und Wettbewerb ist.

Geschichte

15 Teilnehmer des Colloque Walter Lippmann gründeten 1947 die Mont Pelerin Society, benannt nach dem Mont Pèlerin bei Vevey am Genfersee, zwischen Lausanne und Montreux in der Schweiz. Ziel der Gesellschaft sollte es sein, neoliberale Denker zu sammeln und den Gedanken zu verbreiten. In dieser übernahmen Albert Hunold und Friedrich August von Hayek bald die Führung.

Teilnehmer der ersten Tagung (1. bis 10. April 1947) waren unter anderem Maurice Allais, Walter Eucken, Milton Friedman, Friedrich August von Hayek, Frank Knight, Fritz Machlup, Ludwig von Mises, Karl Popper, Wilhelm Röpke und George Stigler.

Während amerikanische Teilnehmer beim Colloque Walter Lippmann deutlich in der Minderheit waren, stellten sie in der Mont Pelerin Society von Anfang an die Hälfte der Mitglieder. In den 1950er Jahren kam es zu Auseinandersetzungen zwischen amerikanischen Mitgliedern und Vertretern der Österreichischen Schule einerseits und europäischen Mitgliedern (insbesondere Ordoliberalen) andererseits.

Einer der Konfliktpunkte war die radikale Ablehnung von Gewerkschaften durch amerikanische Mitglieder. Auch erfreute sich die Chicagoer Schule wachsender Beliebtheit, die ökonomische und politische Machtballung viel weniger kritisch sah, als die (deutschen) Ordoliberalen. In den 1960er Jahren kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe um Hayek und einer Gruppe um Hunold und Wilhelm Röpke um die zukünftige Ausrichtung der Gesellschaft. In der Folge traten Hunold und Röpke aus.

Die Sunday Times bezeichnete die Mont Pelerin Society als die einflußreichste, wenn auch wenig bekannte Denkfabrik der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. („The most influential, but little-known think tank of the second half of the 20th century“).

Insgesamt gehörten ihr bislang acht Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften an, neben Hayek, Friedman und Stigler und Allais noch Gary Becker, James M. Buchanan, Ronald Coase und Vernon L. Smith.

Organisation

Seit 1949 trifft sich die Gesellschaft (üblicherweise) einmal jährlich. Neben den Haupttagungen gibt es regionale und außerordentliche Treffen von Mitgliedern. Die Mitgliederzahl liegt heute bei über 500. Die Mont Pelerin Society hat im Gegensatz zu anderen Denkfabriken keine festen Angestellten, Publikationen liegen nicht vor.

Vernetzung

Für die Zeithistoriker Anselm Doering-Manteuffel und Lutz Raphael bildet die Mont Pelerin Society zusammen mit dem Institute of Economic Affairs den „Kern eines Netzwerks pronociert antisozialistischer und bisweilen radikal liberaler Wirtschafts- und Gesellschaftstheoretiker“. Diese Denkfabriken hätten nach 1970 als „einflußreiche Agenturen zur Verbreitung der marktradikalen Freiheitsideologie Hayeks“ und der ökonomischen Theorien Milton Friedmans agiert. D. Plehwe und B. Walpen geben eine Liste von 93 Denkfabriken in direkter Beziehung zu MPS-Mitgliedern an, wobei unter „direkter Beziehung“ verstanden wird, dass mindestens ein MPS-Mitglied in einer offiziellen Funktion tätig ist oder/und die Denkfabrik (mit)gegründet hat. Für den deutschsprachigen Raum sind dies:

Deutschland

  • Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft
  • Stiftung Marktwirtschaft
  • Friedrich-August-von-Hayek-Gesellschaft
  • Friedrich-Naumann-Stiftung
  • Walter Eucken Institut

Schweiz

  • Institut universitaire de hautes études internationales
  • Liberales Institut
  • Schweizerisches Institut für Auslandforschung

Österreich

  • International Institute 'Austrian School of Economics'

Bekannte Mitglieder

Kritik

Der marxistische Sozialforscher Bernhard Walpen sieht in der Mont Pelerin Society ein „hegemoniales Projekt“. Das weitgesteckte Ziel der MPS bestehe nach Hayek darin, zur Durchsetzung des Liberalismus als dominantes Prinzip sozialer Organisation beizutragen. Hierzu sei es nötig, eine „konsequente Weltanschauung“ (Hayek) des Liberalismus zu entwickeln.

Literatur