Duschanski, Nachman
Nachman Duschanski (* 29. Dezember 1919 in Schaulen; † 20. Februar 2008 in Haifa, Israel) war ein jüdisch-sowjetischer KGB-Major und Kriegsverbrecher in der „Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik“. Er war in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stark in die Verfolgung und Vernichtung litauischer Widerstandskämpfer verstrickt.[1]
Duschanski stammte aus einer kinderreichen jüdischen Familie. 1934 schloss er sich als 15jähriger dem Komsomol an, der Jugendorganisation der Sowjetischen Kommunisten. Wegen verbotener Untergrundaktivitäten wurde er im Juni 1936 das erste Mal verhaftet. Während der Haft wurde er Mitglied der Kommunistischen Partei. Als die Sowjetunion Litauen 1940 besetzte wurde Duschanski befreit. Er arbeitete danach beim NKWD. In dieser Funkiotn war er an zahllosen Erschießungen von Litauern beteiligt und nahm auch am 25. Juni 1941 am Rainiai-Massaker teil.
Duschanski wurde 1996 in Litauen als Kriegsverbrecher in Abwesenheit verurteilt, da er sich 1990, kurz vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion, zu seinen Volksgenossen nach Israel hatte absetzen können.[2] Er war unter anderem auch verantwortlich für den Tod des letzten bewaffneten, gegen die bolschewistische Besatzung kämpfenden, litauischen Widerstandskämpfer Antanas Kraujelis am 17. März 1965. Der Besatzungsstaat Israel hat es bis zu Duschanskis Tod abgelehnt, diesen auszuliefern und beantwortete auch keinerlei der diesbezüglichen Anfragen Litauens, mit der üblichen Begründung, der Fall sei „antisemitisch“ motiviert.[3]