Nerthus
Nerthus ist der von Tacitus (Germania, Kap. 40) überlieferte Name einer germanischen Göttin (zuweilen mit Hertha gleichgesetzt) des Wachstums und der Fruchtbarkeit, welche von den deutschen Stämmen der Reudinge, Avionen, Angeln, Wariner, Eudoser, Svardonen und Nuitonen auf einer Insel im heiligen Haine verehrt wurde.
Jährlich führte ein Priester, während allgemeiner Friede herrschte, ihr Bild auf einem von Kühen gezogenen Wagen durch das Land. Die Sklaven, welche Bild und Wagen nach dem Umzug in altüblichem Bade reinigen mußten, wurden ertränkt. Jene Insel ist nicht mit voller Sicherheit zu bestimmen.
Die Richtigkeit der Insel Nerthum ist durch das nordische Njörd bewiesen. Michelsen sucht in der Schrift Von vorschristlichen Kultstätten in unserer Heimat (Kiel 1878) nachzuweisen, daß die Nerthus-Insel die jetzige Insel Alsen sei.
Sprachlich gehört das Wort zu demselben Stamme wie das keltische nerth („die Kraft“, „die Macht“).
Siehe auch
Verweise
- Nerthus - Erdgöttin (lokis-mythologie.de)