Nickneger
Der Nickneger ist eine Figur auf Spendensammelbehältern in Kirchen und anderen Einrichtungen in Form eines Negers, der dankend nickt, wenn eine Münze eingeworfen wird.
Geschichte
Nickneger waren jene artig an der Krippe dasitzenden Bettelknaben, die sich mit einem freundlichen Kopfnicken bedankten, wenn man eine Münze in den Korb einwarf, den sie auf den Knien hielten. „Nickemännekes“ nannte man sie auch, und es gab unter ihnen Europäer, Afrikaner und Asiaten, denn die Not ist überall auf der Welt vorhanden. Die weitaus größte Fraktion unter ihnen bildeten die Neger. Zumeist sammelten sie für den „Kindheit-Jesu-Verein“, das päpstliche Werk der Hl. Kindheit.
Bis in die 1960er Jahre waren in fast allen Kirchen zur Weihnachtszeit solche Spendenbüchsen neben der Krippe aufgestellt, um für die Mission in der Dritten Welt zu sammeln. Der Besuch der Figur sei für viele Kinder der Höhepunkt beim Kirchgang gewesen.
- „Die Kinder warfen gesparte Groschen ein und bekamen ein Danke-Nicken. Das hatte pädagogische Wirkung“. — Martha Riedl aus Nersingen
Der Nick-Neger, der manchmal auch ein Nick-Inder, Nick-Chinese oder Nick-Eskimo war, wurde von der Kindermission offiziell 1964 ausrangiert. 2009 zeigte eine Ausstellung in Aschaffenburg alte Missionssparbüchsen aus dem Würzburger Diözesanarchiv.