Otto, Nikolaus August

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Nikolaus August Otto.jpg

Nikolaus August Otto (Lebensrune.png 10. Juni 1832 in Holzhausen an der Haide bei St. Goarshausen im Taunus; Todesrune.png 26. Januar 1891 in Köln am Rhein) war ein deutscher Erfinder des Viertaktmotors, des später nach ihm benannten Ottomotors.

Leben

Er mußte schon nach wenigen Jahren die Realschule verlassen, als der Vater starb, und begann 1848 eine kaufmännische Ausbildung nach der er ein Jahr in einem Land- und Kolonialwarengeschäft tätig war und 1853 in ein Unternehmen der gleichen Branche nach Köln wechselte. Dort arbeitete er zehn Jahre als Reisender und wohnte in diesem Zeitraum bei seinem Bruder. Während dieser Zeit beschäftigte er sich ausgiebig mit dem damals bereits bekanntesten Gasmotor und erwarb er sich Kenntnisse über das Prinzip. 1861 ließ er sich eine kleine Kolbenmaschine für die Verbrennung eines Gas/Luft-Gemisches mit elektrischer Zündung bauen. Er verwendete dabei ein fettes Gemisch und legte den Zündzeitpunkt an das Ende des Verdichtungshubes. Als sich das Schwungrad daraufhin mehrmals drehte, teilte er das Verbrennungsverfahren in Ansaugen, Verdichten, Zünden/Expandieren und Ausschieben des Gases ein. Danach ließ er eine Vierzylinder-Boxermaschine bauen, versetzt um einen Hub, so daß in allen vier Zylindern nacheinander einer der vier Takte erfolgte. Damit hatte Otto das Viertakt-System erfunden. Der Versuchsmotor explodierte allerdings. Eine Patentierung des Motorprinzips wurde 1861 abgelehnt. Im Mai 1862 gab er seinen Beruf auf und widmete sich gänzlich der Erfindertätigkeit. Allerdings waren die Ersparnisse bald aufgebraucht, wodurch sich Schulden bei Freunden aufbauten. Otto wollte deshalb die Idee des Viertaktmotors aufgeben und sich mit der Verbesserung des Gasmotors begnügen, wobei sein zweites eingereichtes Patent am 16. April 1863 ebenfalls abgelehnt wurde, da es sich nicht um eine Erfindung eines neuen Motors handelte. So war er Ende 1863 ein mittelloser und verschuldeter Erfinder, dem es allerdings den Fehlschlägen zum Trotz gelang, einen für ihn wichtigen Mann zu überzeugen und dazu zu bringen, Geld zu investieren: Eugen Langen, ein junger Ingenieur und ebenfalls Erfinder aus einer erfolgreichen Industriellen- und Kaufmannsfamilie der Zuckerfabrik in Köln gründete am 31. März 1864 gemeinsam mit ihm die Firma „N.A. Otto & Cie.“ in Köln-Deutz. 1867 präsentierten sie ihre verbesserte Maschine auf der Weltausstellung in Paris. Anfangs noch nicht sehr beachtet, ging die Maschine als Sieger aus einem Verbrauchswettbewerb hervor, erhielt eine Goldmedaille und wurde zur besten Gasmaschine der Welt erklärt. Aber erst 1878 kam der große Erfolg für Otto auf der erneuten Pariser Weltausstellung. „Ottos Neuer Motor“ erregte großes Aufsehen. Unter 75 Modellen von 32 Firmen schnitt er am besten ab.

Literatur

  • Menno Aden: Kulturgeschichte der großen deutschen Erfindungen und Entdeckungen: Ein Lesebuch über 800 Jahre Innovation aus deutschen Landen, IFB-Verlag, 2019, ISBN 978-3942409872

Verweise