Kiep, Otto
Otto Karl Kiep (* 7. Juli 1886 in Saltcoats, Schottland; † 26. August 1944 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher Diplomat und Oppositioneller gegen den Nationalsozialismus.
Leben und Wirken
Kiep war der Sohn des Kaufmanns und kaiserlichen Konsuls Johann Nikolaus Kiep und seiner Frau Charlotte. Er studierte Rechtswissenschaften und promovierte 1909 (Dr. jur.). Kiep diente im Ersten Weltkrieg und wurde danach Mitarbeiter des deutschen Auswärtigen Amtes. Als Mitglied der deutschen Delegation nahm er an den Verhandlungen des Versailler Diktates sowie an weiteren Reparationskonferenzen teil. Unter Hans Luther war er Chef der Presseabteilung der Reichsregierung. 1927 wurde er Botschaftsrat in Washington D.C., bis 1933 wirkte er als Generalkonsul in Neu York. Danach leitete er verschiedene deutsche Wirtschaftsdelegationen in Südamerika und Ostasien. Zwischen 1937 und 1939 vertrat er das Dritte Reich im internationalen „Nichteinmischungsausschuß für Spanien“ in London.
Im Zweiten Weltkrieg war Kiep Reserveoffizier im OKW, Abteilung Ausland. Hier kam er mit den Verräterkreisen der deutschen Abwehr in Kontakt und wurde Mitglied im Solf-Kreis und pflegte Kontakte zum Kreisauer Kreis. Durch Ermittlungen der Gestapo wurde der Verschwörerzirkel enttarnt, Kiep im Januar 1944 verhaftet und am 1. Juli 1944 durch den Volksgerichtshof zum Tode verurteilt. Kiep war bei den Putschisten vom 20. Juli 1944 als Pressechef des Deutschen Reiches vorgesehen. Am 26. August 1944 wurde Kiep hingerichtet; der ehemalige BRD-Politiker Walther Leisler Kiep ist sein Neffe.[1]