Grogger, Paula

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Paula Grogger in ihrem Haus in Öblarn

Paula Grogger (Lebensrune.png 12. Juli 1892 in Öblarn/Steiermark; Todesrune.png 1. Januar 1984 ebenda) war eine deutsche, heimatverbundene und katholisch geprägte Schriftstellerin.

Leben und Wirken

Paula Grogges Vorfahren waren bürgerlicher und bäuerlicher Herkunft. Als Tochter des deutschen Kaufmanns Franz und seiner Frau Maria Grogger geboren maturierte sie 1912 an der Lehrerinnenbildungsanstalt der Ursulinen in Salzburg mit Auszeichnung. Neben dieser Ausbildung war sie Gasthörerin an der Universität um ein Universitätsstudium aufzunehmen, was jedoch am Widerstand des Vaters scheiterte, da dieser sie für die Nachfolge seiner Eisen- und Maschinenhandlung vorgesehen hatte. Von Beruf Landesschullehrerin und in Wörschbach, Schladming und Öblarn tätig, erzielte sie mit ihrem 1926 veröffentlichten Hauptwerk, dem Roman Das Grimmingtor, welcher eine Familienchronik vor dem Hintergrund der Franzosenzeit erzählt, ihren Durchbruch[1]. Das Land Steiermark gewährte ihr wegen dieses großen Erfolges eine Ehrenpenionszahlung auf Lebensdauer. 1928 ließ sie sich aufgrund eines ererbten Lungenleidens vom Schuldienst in den Ruhestand versetzen. 1933 ließ sie in ihrer Heimatgemeinde Öblarn ihr Wohnhaus errichten, welches bis heute (12/2015) in der Innenausstattung unverändert ist. Von der Marktgemeinde Öblarn erworben, wird es vom Verein „Festspielgemeinde Öblarn“ uner dem Namen „Paula-Grogger-Haus“ als museale Gedenkstätte ihrer ehemaligen Besitzerin genutzt. Ebenfalls im Jahre 1933 übersendete die Ostdeutsche Verlagsanstalt in Breslau dem soeben ernannten Reichkanzler Adolf Hitler ein Exemplar des "Grimmingtores", mit der Begründung, der Roman ist ein „wesenhafter Ausdruck deutschen Volkstumes“.

Im Nationalsozialismus zählte ihre frömmigen, an katholischem Glauben und Heimatliebe ausgerichteten Erzählungen zu den meistbeachteten, deutschen Literaturstücken. Als Mitglied des Bundes deutscher Schriftsteller Österreichs gab Grogger 1938 ihr Bekenntnis zum Reichskanzler Adolf Hitler ab[2]. Nach Kriegsende nahm sie 1954 am Dichtertreffen von Pürgg teil. Vom Land Salzburg erhielt sie den Ehrenring und 1966 den Professorentitel. 1975 stellte sie sich in ihren Erinnerungen dem Nationalsozialismus kritisch entgegen[3]. Auch heute zählt Paula Grogger zu den bedeutendsten Schriftstellern und Dichtern der Steiermark.

Bilder Paula Groggers in verschiedenen Lebensabschnitten

Auszeichnungen (Auswahl)

  • Österreichisches Verdienstkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse (1936)
  • Medaille der Stadt Wien (1936)
  • Peter-Rosegger-Preis des Landes Steiermark (1952)
  • Enrica Handel-Mazzetti-Sonderpreis (1952)
  • Silberne Erzherzog-Johann-Plakette (1959)
  • Ehrenring des Landes Steiermark (Dezember 1961)
  • Verleihung des Titels Professor (1966)


Werke und Schriften (Auswahl)

bis 1945
  • Die Wallfahrt nach Bethlehem (1916)
  • Das Christkindl im Steirerland (1917)
  • Die Spinnstubenlegende (1920)
  • Das Grimmingtor (1926)
  • Die Sternsinger, Das Gleichnis von der Weberin (1927)
  • Die Mutter (1928)
  • Das Kind der Saligen
  • Die Räuberlegende (1929)
  • Das Röcklein des Jesuskindes (1932)
  • Das Spiel von Sonne, Mond und Sterne (1933)
  • Die Auferstehungsglocke (1934)
  • Der Lobenstock (1935)
  • Die Hochzeit – Ein Spiel vom Prinzen Johann (ein Stück über Erzherzog Johann [1937])
nach 1945
  • Das Bauernjahr (1947)
  • Der Antichrist und unsere Liebe Frau (1949)
  • Gedichte (1954)
  • Die Mutter, Die Reise nach Salzburg (1958)
  • Aus meinem Paradeisgarten (1962)
  • Späte Matura oder Pegasus im Joch (1975)
  • Der himmlische Geburtstag, Sieben Legenden, Die Räuberlegende (1977)
  • Der Paradeisgarten (1980)
  • Geschichte der Kindheit (1983)
  • Die Reise nach Brixen (1987)
  • Selige Jugendzeit (1989)


Fußnoten

  1. Das Werk wurde in 9 Sprachen übersetzt
  2. Bekenntnisbuch österreichischer Schriftsteller
  3. Prominente ohne Maske - Drittes Reich, FZ-Verlag 1998, ISBN 3924309396