Zadek, Peter

Aus Metapedia
(Weitergeleitet von Peter Max Zadek)
Wechseln zu: Navigation, Suche
Peter Zadek (1926 - 2009)

Peter Max Zadek (* 19. Mai 1926 in Berlin; † 30. Juli 2009 in Hamburg) war ein jüdischer Regisseur und Theater-Intendant.

Werdegang

Peter Zadek wurde 1926 in Berlin als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren. 1933 wanderten seine Eltern mit ihm nach England aus.[1] Zadek studierte Deutsch und Französisch am St. John Baptist College in Oxford und absolvierte in London 1946 eine Ausbildung für Regie bei Tyrone Guthrie an der Old-Vic-School.

Wirken

Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1958 arbeitete Zadek zunächst in Köln am Theater.[2] 1962 wurde er Schauspieldirektor in Bremen, von 1972 bis 1979 war er Intendant am Schauspielhaus Bochum. Er profilierte sich mit zahlreichen Skandal-Inszenierungen als „Progressiver“. Auch arbeitete er mit dem Schlagersänger Udo Lindenberg für dessen „Dröhnland Rock-Revue“ zusammen.[3]

Von 1985 bis 1989 wirkte Zadek als Intendant am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg, von 1992 bis 1995 war er Co-Direktor des einst von Bertolt Brecht geschaffenen Berliner Ensembles. Von ihm stammt die Erkenntnis: „Diese Juden in Israel hätten nicht die Probleme, die sie haben, auch nicht die psychologischen, wenn nicht die Juden von den Deutschen, sondern die Deutschen von den Juden ausgerottet worden wären.“ Es bestehe die Pflicht der Deutschen, den Juden „auf jede mögliche und unmögliche Weise zu helfen“.[3]

Auszeichnungen

Filmband in Gold und Berliner Filmpreis (1969; für „Ich bin ein Elefant, Madame“), Adolf-Grimme-Preis in Gold und Preis der Stadt Florenz (1970; für „Rotmord“), Adolf-Grimme-Preis in Silber (1972; für „Der Pott“), „Regisseur des Jahres“, Theater heute (1983, 1988, 1990, 1996, 1999), Kortner-Preis (1988), Piscator-Preis (1989), Josef-Kainz-Medaille, Wien (1989 und 1996), Großer Kunstpreis Berlin (1992), Commandeur des Arts et des Lettres, Paris (1992), Bühnenpreis der französischen Kritiker (1998; für „Der Kirschgarten“), Bundesverdienstkreuz (2002), Medaille für Kunst und Wissenschaft der Stadt Hamburg (2006), Europäischer Theaterpreis (2007; wieder aberkannt), Nestroy (2008; Lebenswerk).

Ehrungen: Der Senat der Hansestadt Bremen beschloß am 16. März 2010, den Platz vor der Städtischen Galerie nach Peter Zadek zu benennen.

Mitgliedschaften

1991 wurde Zadek Mitglied der Akademie der Künste (Berlin).

Familie

Peter Zadek hatte aus geschiedener Ehe zwei Kinder, Michele und Simon, an deren Erziehung er sich jedoch nicht beteiligt hatte, da er sich nicht imstande sah, dies mit seinem Theaterberuf in Einklang zu bringen. Zadek sah seine Schauspieler, ein kleiner fester Stamm von rund 30 bis 40 Akteuren, zu denen unter anderem Eva Mattes, Angela Winkler und Susanne Lothar gehörten, als seine eigentliche Familie an, die er nach eigener Aussage besser kannte als seine Angehörigen. Seine spätere Lebensgefährtin war die Autorin und Übersetzerin Elisabeth Plessen.

Er lebte zuletzt die meiste Zeit des Jahres in seinem Haus in der Nähe von Lucca in der Toskana. Zadek starb am 30. Juli 2009 nach langer Krankheit in Hamburg.

Verweise

Fußnoten

  1. Internationales Biographisches Archiv 49/2009
  2. Theater-Provokateur Zadek ist tot, netzeitung.de, 30. Juli 2009
  3. 3,0 3,1 David Korn: Wer ist wer im Judentum? - FZ-Verlag ISBN 3-924309-63-9