Präsident Ahmadinedschad an die Deutschen
In einer Rede vom 24. April 2006 richtete sich der iranische Präsident Ahmadinedschad an die Deutschen[1] und kritisiert vor allem die Ideologie einer deutschen Kollektivschuld und stellt die Frage, wieso die Menschen, die drei Generationen nach Kriegsende geboren wurden, sich für ein Verbrechen schuldig fühlen sollten. Ferner widmet sich die Rede auch dem Machtanspruch einer kleinen Minderheit und verurteilt die politischen Methoden der Vereinigten Staaten und Großbritanniens.
Inhaltsverzeichnis
Auszug
„Erlauben Sie mir, einige Worte an das deutsche und österreichische Volk zu richten. Betrachten Sie die Atmosphäre in der Welt heute. Betrachten Sie, wie jene, die vorgeben, die Menschenrechte und die Demokratie zu fördern, in Wirklichkeit die Welt regieren möchten! Vor 60 Jahren hat ein Krieg stattgefunden, in dem durch beide Seiten 60 Millionen Menschen getötet wurden. Hätten wir zu dieser Zeit die Macht dazu gehabt, hätten wir diese Schlächterei verhindert. Jedenfalls, so weit es in unserer Macht gestanden hätte, hätten wir ein solches Massaker verhindert. 60 Jahre sind seit jenem Krieg vergangen, und die Menschen in Palästina bezahlen noch immer einen hohen Preis für einen Krieg, an dem sie nicht beteiligt waren. Die Generation des heutigen Deutschlands bezahlt noch immer Wiedergutmachung für einen Krieg, an dem sie nicht teilgenommen hat.
Meine Frage ist die folgende: Nehmen wir an, daß vor 60 Jahren ein bestimmtes Regime einen bestimmten Krieg begonnen und bestimmte Verbrechen begangen hätte. Drei Generationen später - welche Schuld trifft die gegenwärtige deutsche Generation, daß sie so erniedrigt werden muß? Warum kann sie keine eigenständige Rolle in den internationalen Beziehungen spielen? Sie werden pausenlos erinnert, daß ihre Eltern Verbrecher waren. Denkmäler werden dort errichtet. Alle Länder bauen Denkmäler für Dinge, auf die sie stolz sind; und wenn Touristen das Land besuchen, zeigen sie ihnen diese Denkmäler. Aber dort werden Denkmäler gebaut, wo jeder Deutsche, der an einem Park vorbeigeht, ständig erinnert wird: ‚Sieh her, Du bist das Kind von Verbrechern und du mußt erniedrigt werden!‘
[...]
In der Kultur, der Wissenschaft und in der internationalen Politik sollte Deutschland eine herausragende Stellung haben. Aber 60 Jahre danach werden sie immer noch von jener handvoll Menschen in Geiselhaft gehalten, die damals selbst alle Ereignisse dieser Epoche geplant haben. Und nun ordnen sie an, daß niemand über die Ereignisse dieser Zeit sprechen oder sie erforschen darf. Warum sie nicht untersuchen? Warum sollte eine kleine handvoll Menschen die ganze Welt in Brand stecken können, um ihre eigenen Taschen zu füllen? Warum?
Wir sind gegen diese Methoden, die Welt zu regieren, und wir sagen das deutlich. Ich erkläre deutlich, daß ich gegen die politischen Methoden der Vereinigten Staaten und Englands, die Welt zu regieren, bin. Und übrigens, ich unterstütze Frieden und Ruhe und bin ein sehr friedliebender Mensch. Wie kommt es eigentlich, daß wenn immer jemand euch kritisiert oder eure Fehler aufzeigt, ihr ihn durch die von euch finanzierten Medien attackiert und ihn als Verbrecher darstellt? [...]“
Quelle