Quaatz, Reinhold
Reinhold Georg Quaatz ( 8. Mai 1876 in Berlin; 15. August 1953 ebenda) war ein halbbjüdischer Politiker in der Weimarer Republik.
Leben und Wirken
Quaatz war der Sohn eines Gymnasialdirektors und dessen jüdischer Frau. Nach dem Abitur studierte er Rechtswissenschaften und Volkswirtschaftslehre und war als Geheimer Staatsrat bzw. Vertragender Rat im preußischen Staatsdienst tätig.
Quaatz wirkte als Rechtsanwalt und Notar in Berlin und vertrat von 1920 bis 1924 die DVP im Reichstag. Anschließend war er bis November 1933 Reichstagsabgeordneter für die DNVP. Er galt als Vertrauensmann von Hugenberg und war trotz seiner halbjüdischen Herkunft antijüdisch eingestellt. Er stimmte dem Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich zu. Quaatz war im Aufsichtsrat der Deutschen Bank und der Deutschen Hypothekenbank vertreten. Ab 1935 war er Mitglied der Bekennenden Kirche.
Im Zuge des Attentats vom 20. Juli 1944 wurde bei Quaatz eine Hausdurchsuchung mit Verhör durchgeführt, was Quaatz unbeschadet überstand. Er war Verfasser mehrerer Bücher und wurde nach der „Befreiung“ Mitglied der CDU[2].
Schriften
- Der nationale Gedanke und die Eisenbahnen, 1911
- Der Franzoseneinbruch, 1923
- Vereinigte Staaten von Europa, 1930