Reuchlin, Johann

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Schabkunstblatt von Johann Jacob Haid 1704-1707

Johannes Reuchlin (geb. 22. Februar 1455 in Pforzheim; gest. 30. Juni 1522 in Stuttgart, auch: Johann Reichlin), gräzisiert Kapnion, Capnio, war ein deutscher Philosoph und Humanist. Er gilt als der erste bedeutendere deutsche Hebraist, der als Nichtjude die hebräische Sprache und Schrift erlernte.

Wirken

Zu seinem Wirken heißt es:

Der Schwabe Johann Reuchlin hatte manches Jahr als stiller Gelehrter nur seiner Arbeit gelebt, als ihn, beinah wider Willen, das Muckertreiben der kölnischen Dominikaner mitten hinein in den tobenden Geisterkampf riß. An einer kleinlichen Ursache hatte der Kampf zwischen den Humanisten und der Kölner Mönchsuniversität sich entzündet; aber dann war er aufgelodert, denn jählings leuchtete hinter dem Zwist die Zeitwende auf. Verdammend und eifernd spürten die Dominikaner, daß gegen ihre scholastische Welt, die alles lebendige Leben in ihre Fesseln zwang, eine neue rege Gesinnung anstürmte, aus der sich der germanische Glaube an die Freiheit der Seele entwickeln konnte. Unbewußt führte so Reuchin, der stille Gelehrte, gegen die Mächte des Glaubenszwangs eine Front, in der sich alles gesammelt hatte, was die Zeit an Trotz und Widersetzlichkeit, an lebendigem Mut und kühner Schöpferkraft besaß.[1]

Werke (Auswahl)

  • Huttenus delarvatus das ist Warhaffte Nachricht von dem Authore oder Urheber der verschreyten Epistolarum obscurorum virorum Ulrich von Hutten (PDF-Datei)

Literatur

  • Ludwig Geiger: „Johann Reuchlin, sein Leben und seine Werke“ (1871) (PDF-Datei)
  • J. Lamey: „Johann Reuchlin - Eine biographische Skizze“ (1855) (PDF-Datei)
  • Ernst Theodor Mayerhoff: „Johann Reuchlin und seine Zeit“ (1830) (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Karl Richard Ganzer: Das deutsche Führergesicht, 200 Bildnisse deutscher Kämpfer und Wegsucher aus zwei Jahrtausenden, 1937 Lehmanns-Verlag München