Rhenium
Rhenium | |
Elementsymbol | Re |
Ordnungszahl | 75 |
Relative Atommasse | 186,207 |
Aggregatzustand | fest |
Schmelzpunkt | 3186 °C |
Siedepunkt | 5630 °C |
Elementkategorie | Übergangsmetall |
Rhenium (zu lat. Rhenus „Rhein“) ist ein chemisches Element in der 7. Nebengruppe des Periodensystems der Elemente. Es handelt sich um ein sehr hartes Schwermetall von großer Dichte. Rhenium ist das zuletzt entdeckte stabile Element im Periodensystem.
Inhaltsverzeichnis
Weitere Eigenschaften
Rhenium ist ein helles, silbergrau glänzendes, sehr hartes und dichtes Schwermetall, das eine der höchsten Schmelz- und Siedetemperaturen besitzt und sich nur bei Rotglut walzen lässt. Es zählt zu den edleren Metallen und wird oft als Edelmetall eingestuft. Rhenium ist an Luft beständig und wird von Wasser und nichtoxidierenden Säuren nicht angegriffen, löst sich aber leicht in Salpetersäure und konzentrierter Schwefelsäure. Bei Temperaturen ab 400 °C verbrennt es im molekularem Sauerstoff zu Rhenium(VII)-oxid. Das Oxid löst sich leicht in Wasser und bildet farblose Perrheniumsäure. Feuchtes Rheniumpulver geht bereits bei Zimmertemperatur in Perrheniumsäure über. Rheniumverbindungen sind meist farbig.
Geschichte
1925 wiesen das deutsche Chemikerehepaar Ida und Walter Noddack unter Mithilfe des deutschen Chemikers Otto Berg Rhenium in den Mineralen Columbit und Tantalit röntgenspektroskopisch nach. Zuvor hatten sie die Mineralien in sehr aufwendigen Verfahren angereichert. Sie gaben dem neuen Element nach dem Fluß Rhein, der Heimat von Ida Noddack, den lateinischen Namen „Rhenium“ mit dem chemischen Symbol „Re“. 1928 gelang es den Eheleuten Noddack dann erstmals, 1 mg reines Rhenium zu isolieren. Der deutsche Chemiker Wilhelm Feit entwickelte 1929 das erste industrielle Verfahren zur Herstellung von Rhenium aus den Hüttenrückständen des Mansfelder Kupferschiefers.
Vorkommen
Rhenium kommt auf der Erde etwas seltener als Gold und Platin vor, steht an 79. Stelle der Elementhäufigkeit und ist damit eines der seltensten Elemente. Elementar tritt Rhenium nie auf, es sind auch keine reinen Rheniumminerale bekannt. In geringen Konzentrationen findet man das Element weit verbreitet in vielen Mineralen wieder, zum Beispiel im Columbit, Gadolinit, Alvit und in einigen Mangan-, Platin- und Uranerzen sowie im Mansfelder Kupferschiefer. Die größten Vorkommen an rheniumreichen Mineralien liegen entlang des westlichen Küstenstreifen Amerikas. Heute erhält man Rhenium hauptsächlich als Nebenprodukt der Molybdängewinnung.
Verwendung
Rhenium wird aufgrund seiner hohen Schmelztemperatur und seines hohen spezifischen Widerstandes zur Herstellung von Thermoelementen, Füllfederspitzen, elektrischen Kontakten sowie in der Raketentechnik und als Legierungsmetall für Schmuck verwendet. Außerdem werden aus hochreinem Rhenium hochwertige Spiegel von großer chemischer Beständigkeit und hohem Reflexionsvermögen produziert. Rheniumzusätze zu Platin-, Molybdän-, Wolfram- und anderen Legierungen verbessern die mechanischen Eigenschaften sowie die Korrosions- und Wärmebeständigkeit.