Platin

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Platin
Elementsymbol Pt
Ordnungszahl 78
Relative Atommasse 195,084
Aggregatzustand fest
Schmelzpunkt 1768,3 °C
Siedepunkt 3827 °C
Elementkategorie Übergangsmetall

Platin (zu span platino, Verkleinerungsform von plataSilber“) ist ein chemisches Element und Edelmetall. Es gehört im Periodensystem zur Nickelgruppe und wird hauptsächlich zur Herstellung von Schmuck, Fahrzeugkatalysatoren, Laborgeräten und medizinischen Implantaten verwendet.

Eigenschaften

Nach Osmium und Iridium besitzt Platin die drittgrößte Dichte aller Elemente. Es ist ein silbrig glänzendes, grauweißes, dehnbares, gut zu Drähten und Folien verarbeitbares Edelmetall, wird von Säuren und Wasser nicht angegriffen, reagiert jedoch mit Cyaniden, Sulfiden und Hydroxiden unter Komplexsalzbildung. In Form von Platinmohr ist das Element in der Lage große Mengen Wasserstoff zu absorbieren.

Ab 100 °C reagiert Platin mit Salzsäure, Salpetersäure, Fluorwasserstoffsäure und Perchlorsäure. Ab 300 °C mit Schwefelsäure und mit Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid und Natriumcyanid ab 400 °C. Bei Raumtemperatur löst es sich in Königswasser unter Bildung von Hexachloroplatin(IV)-säure. Platin verbindet sich nicht direkt mit molekularem Sauerstoff, hingegen reagiert es bereits bei Zimmertemperatur mit molekularem Fluor und Brom, mit Chlor erst oberhalb von 250 °C. Unter Bildung von Legierungen reagiert Platin bei höheren Temperaturen mit Silizium, Schwefel, Kohlenstoff, Phosphor, Arsen, Antimon, Bismut, Bor, Selen, Blei, Zinn und anderen Schwermetallen. Aufgrund der Fähigkeit Sauerstoff und Wasserstoff zu absorbieren und diese dabei zu aktivieren, kommt Platin als Katalysator für Hydrierungs- und Oxidationsprozesse eine bedeutende Rolle zu.

Geschichte

Bereits im Altertum soll Platin von den alten Ägyptern genutzt worden sein, mit Sicherheit wurde es von den Mayavölkern zur Herstellung von Plastiken verwendet. Sie hielten Platin jedoch für Silber. Auch die Spanier konnten mit dem im Seifengold enthaltenden Metall nichts anfangen, das sie in Kolumbien fanden und eher abwertend als „platina“ („Silberchen“, „kleines Silber“) bezeichneten. Zuerst wurde daher der Export von Platin nach Spanien sogar verboten, da Fälscher Münzen aus Platin herstellten und sie mit Gold überzogen

Erstmals wurde Platin 1557 von dem italienischen Naturforscher Julius Caesar Scaliger als eigenständiges Metall erkannt. Die englischen Forscher William Watson und William Brownrigg untersuchten Mitte des 18. Jahrhunderts Proben des schwarzen Platinsandes und beschrieben ihn ausführlich. Um 1783 entwickelte der französische Chemiker Guyton de Morveau eine industriell verwertbare Schmelzmethode. Danach interessierten sich die Juweliere für das Metall. Das Element behielt den Namen Platin und 1814 schlug der schwedische Chemiker Berzelius das chemische Symbol „Pt“ vor.

Von 1889 bis 2019 galt das in Paris aufbewahrte Urkilogramm als Referenzgewicht für die Basis-Einheit Kilogramm. Es besteht aus einem Zylinder mit einer Legierung aus 90 Prozent Platin und 10 Prozent Iridium.

Vorkommen

Platin steht an 76. Stelle der Elementhäufigkeit und gehört zu den äußerst seltenen Metallen auf der Erde. Man unterscheidet bei den Platinvorkommen zwischen primären Lagerstätten (Metall kommt zusammen mit den anderen Platinmetallen Ruthenium, Rhodium, Palladium, Osmium, Iridium bevorzugt als Sulfid in Eisen-, Kupfer-, Nickel- und Chromerzen vor) und den sekundären Lagerstätten (gediegen in Form kleiner Körnchen im Flußsand). Die Hauptfundstätten finden sich in Rußland (Ural), Kanada, Südafrika und Kolumbien. Die Gewinnung von Platin erfolgt hauptsächlich als Beiprodukt aus den bei der Kupfer- und Nickelproduktion anfallenden Edelmetallkonzentraten.

Verwendung

Platin wird für Schmuckgegenstände, chemische Laboratoriumsgeräte, elektrische Kontakte und Zahnersatzartikel verwendet. Als Katalysatoren dienen Platinasbest, fein verteiltes Platin auf Asbest, Platinmohr (Platinschwarz), ein schwarzes Pulver von sehr fein verteiltem Platin, Platinschwamm, eine poröse Platinmasse, und Platinosol, kolloidal verteiltes Platin.

Verweise