Kühlmann, Richard von

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Die beiden deutschen Verhandlungsführer Dr. Richard von Kühlmann (links) und k. u. k. Minister des Äußeren Ottokar Graf Czernin von und zu Chudenitz in Brest-Litowsk

Richard von Kühlmann (Lebensrune.png 3. Mai 1873 in Konstantinopel; Todesrune.png 6. Februar 1948 in Ohlstadt) war ein deutscher Diplomat und Außenminister während des Ersten Weltkrieges sowie Verhandlungsführer der Delegation des Deutschen Reiches bei den Friedensverhandlungen von Brest-Litowsk.

Leben

Richard von Kühlmann wurde als Sohn des damaligen Generaldirektors der anatolischen Eisenbahnen in Konstantinopel geboren. Mütterlicherseits war er ein Enkel des Dichters Oskar von Redwitz. Nach dem Jurastudium promovierte er in Heidelberg und trat in den diplomatischen Dienst ein. 1900 wurde er Legationssekretär in St. Petersburg. Weitere Stationen waren Teheran und London, ehe er 1904 nach Marokko und dann nach Washington beordert wurde. 1906/07 war er Gesandtschaftsrat im Haag, wo er an der zweiten Haager Friedenskonferenz teilnahm. 1908 wurde er Botschaftsrat in London.

Erster Weltkrieg

Sondermissionen führten ihn nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges nach Stockholm und Konstantinopel, wo er für den Kriegseintritt des Osmanischen Reiches warb. 1915 wurde er Gesandter im Haag, im Herbst 1916 Botschafter in Konstantinopel und war dann ab August 1917 Staatssekretär des Auswärtigen Amtes. Er versuchte wiederholt, mit der vom Deutschen Reichstag angebotenen Räumung Belgiens in direkten Verhandlungen mit England doch noch einen Verständigungsfrieden zu erreichen und damit die Entente zu sprengen. Die französische Regierung wußte solche Pläne jedoch immer wieder zu vereiteln. Nachdem Sowjetrußland im Dezember 1917 mit den Mittelmächten den Waffenstillstand vereinbart hatte, vertrat Richard von Kühlmann das Deutsche Reich bei den anschließenden Friedensverhandlungen in Brest-Litowsk. Am 9. Juli 1918 trat er von seinen Ämtern zurück, da er eine weitere Kriegsführung an der Westfront als aussichtslos betrachtete, jedoch selbst keine weitere diplomatische Lösung mehr sah.

Werke (Auswahl)

  • Deutsche Weltpolitik und kein Krieg! (1913)
  • Gedanken über Deutschland (1931)
  • Entwicklung der Großmächte vom Sturz Napoleons bis zur Gegenwart (1936)
  • Erinnerungen (1948)