Ridinger, Johann Elias
Johann Elias Ridinger (* 15. Februar 1698 in Ulm; † 10. April 1767 in Augsburg) war ein deutscher Tiermaler und Kupferstecher.
Inhaltsverzeichnis
Leben
- Maler, Zeichner, Kupferstecher, Kunstverleger. Erste Ausbildung bei Christoph Resch in Ulm. Gegen 1716 Übersiedlung nach A. Weiterbildung bei dem Tier- und Pflanzenmaler Johann Falch und vermutlich beim bfl. Hofmaler Karl Wilhelm de Hamilton. Erlernte anschließend an der Reichsstädtischen Kunstakad. bei G. P. Rugendas die Radiertechnik. Hielt sich ab etwa 1719 drei Jahre am Hofe des Grafen Metternich in Regensburg auf, nahm an Hetzjagden teil, besuchte häufig die dortige Reitschule und schuf sich damit die Grundlagen für seine späteren Jagddarstellungen und Reitschulstichfolgen. Heiratete 1723 in A. die Witwe von Johann Seutter und gründete wenig später einen Kunstverlag, in dem er die eigene, rasch anwachsende Stichproduktion vertrieb. 1757 Assessor am ev. Ehegericht, 1759 ev. Direktor der Reichsstädtischen Kunstakademie. Sein zeichnerisches Werk ist ebenso umfangreich wie qualitätvoll. An graphischen Blättern sind etwa 1600 von bzw. nach ihm bekannt. Hauptfolgen: „Neue Reit-Kunst“ (1722, 23 Bl.), Vorstellungen der vortrefflichen Fürsten-Lust oder der edlen Jagdbarkeit (1729, 36 Bl.), „Neue Reit-Schule“ (1734, 18 Bl.), Betrachtung der wilden Tiere mit beigefügter Poesie des Herrn B. H. Brockes (1736, 40 Bl.), Abbildung der jagdbaren Tiere mit erselben Färten und Spuren (1740, 23 Bl.), „Das Paradies“ (um 1748, 12 Bl., Vorzeichnungen in den StK A.). Außerdem sind wenige gesicherte, signierte Bilder erhalten, die R. im Gegensatz zu den zahlreichen gemalten Kopien von fremder Hand nach seinen Bildern, Zeichnungen und Graphiken auch hier als bedeutenden Künstler zeigen.[1]
Werke (Auswahl)
- Betrachtung der wilden Thiere. Mit beigefügter vortrefflicher Poesie des H. Barthold Heinrich Brockes, 1736 (Netzbuch, PDF-Datei)
Literatur
- Georg August Wilhelm Thienemann: „Leben und Wirken des unvergleichlichen Thiermalers und Kupferstechers Johann Elias Ridinger. Mit dem ausführlichen Verzeichniss seiner Kupferstiche, Schwarzkunstblätter und der von ihm hinterlassenen grossen Sammlung von Handzeichnungen“, 1856 (PDF-Datei)