Rigsþula

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Die Rigsthula, auch als Rígsmál (Rigsmal) bezeichnet, ist ein Eddalied, das den Ursprung der gesellschaftlichen Stände: Jarl, Karl und Thraell (Edelinge, freie Bauern, und Knechte / Sklaven) behandelt. Der ansonsten unbekannte Gott Rig (vermutlich ein irisches Lehnwort für König) kommt dreimal auf die Erde und zeugt nacheinander die Ahnherren der Knechte, freien Bauern und Edelinge. In der Prosaeinleitung der Rigsthula wird erwähnt, dass unter dem Gott Rig der Gott Heimdall zu verstehen sei. Die Geschichte stammt aus dem 14. Jahrhundert, weshalb man gefolgert hat, daß sie die Einführung eines Ständesystems legitimieren sollte.

Vergleichen, aber nicht identifizieren läßt sich die Rigsthula mit dem Mythos vom südgermanischen Mannus. Der südgermanische Gott hat drei Nachfahren, die Ingaevonen, Istaevonen und Hermionen woraus man Ingwaz, Istwaz und Ermnaz sprachlich rekonstruiert hat. Hier handelt es sich um die Bezeichnungen für Völker, nicht um Einzelfiguren oder Stände. Weil Heimdall auch als Stammvater der Menschen bezeichnet wird, könnten eine Verbindung zwischen Mannus (d.h. ‚Mensch’) und Heimdall bestehen. Die Geschichten über ihre Nachfahren gehen allerdings in verschiedene Richtungen. Mannus war laut Tacitus der sagenhafte Stammvater der Germanen[1].

Im Hinduismus ist es der Gottkönig Manus, der die Kasten erschafft.

Fußnoten

  1. Germania, c. 2,2