Rist, Johann
Johann[es] Rist, ab 1653 von Rist ( 8. März 1607 in Ottensen bei Hamburg; 31. August 1667 in Wedel, Holstein), war ein deutscher Dichter sowie Kaiserlicher Hof- und Pfalzgraf des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Zu seinem Wirken heißt es:[1]
- Johannes Rist, geb. 8. März 1607 zu Ottensen in der Herrschaft Pinneberg, besuchte die Johannisschule zu Hamburg und das Gymnasium illustre zu Bremen, studierte in Rinteln, wo der Dichter geistlicher Lieder, Josua Stegmann, sein Lehrer war, der ihn zu eigenem poetischen Schaffen anregte, und später in Rostock Theologie, daneben beschäftigte er sich mit mathematischen und medizinischen Studien. 1633 und 1634 war er Hauslehrer in Heide in Nordditmarschen, lebte seit dem Frühjahre 1635 als Pfarrer in Wedel, wo er am 31. August 1667 als herzoglich mecklenburgischer Kirchenrat starb. Im Jahre 1644 wurde er vom Kaiser Ferdinand III. zum gekrönten Poeten ernannt, 1653 wurde er in den Adelstand erhoben und zum Pfalzgrafen kreiert, als welcher er Standeserhöhungen vornehmen, Wappenbriefe und akademische Würden erteilen, Notare ernennen und Legitimationen von Kindern vornehmen durfte.
- Den „Elbschwanenorden“, in welchem er sich „Palatin“ nannte, stiftete er im Jahre 1658, in die Fruchtbringende Gesellschaft trat er 1647 als „der Rüstige“; als Mitglied der Pegnitzschäfer (1645) hieß er „Daphnis aus Cimbern“. - „Musa Teutonica“ (1634); „Philosophischer Phönix“ (1638); „Kriegs- und Friedens-Spiegel“ (1640); „Rettung der edlen teutschen Hauptsprache“ (1642); „Poetischer Schauplatz“ (1646); „Das Friede wünschende Teutschland“ (1647); „Teutscher Parnaß“ (1652); „Musikalisches Seelen-Paradies“ (1660 bis 1662); die behaglichen Gespräche: „Das Aller Edelste Maß der Gantzen Welt“ (1663); „Die Aller Edelste Thorheit der Gantzen Welt“ (1664) sind die hauptsächlichsten Werke des übrigens wegen großer Eitelkeit und Herrschsucht bei seinen Zeitgenossen unbeliebten sehr fruchtbaren Dichters, die heute meist nur noch von litterarhistorischem Interesse sind. Die Kirchenlieder: „Werde munter, mein Gemüte“ und „O Ewigkeit, du Donnerwort“ haben sich in den Gesangbüchern gehalten. Die Melodie seines Schäferliedes: „Daphnis ging vor wenig Tagen über die begrünte Heid“ blieb lange populär. Ebenso waren seine „Depositio Cornuti Typographici“ (1655) und die darin enthaltenen Lieder in den Fachkreisen der Buchdrucker noch bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts beliebt.
Gedicht
Das Gedicht „Ein trauriger Grabgesang“:[2]
Werke (Auswahl)
- Das friedewünschende Teutschland und das friedejauchzende Teutschland, zwei Schauspiele (PDF-Datei)
- Dichtungen (PDF-Datei)
- Neuer Teuetscher Parnass Auff welchem befindlich Ehr und Lehr Schertz (PDF-Datei)
- Neues musikalisches Seelenparadies (PDF-Datei)
- Johann Risten Betrachtung, Der überaus schweren Anfechtungen, mit welchen offtmahls eine Christliche Seele biß auff die euserste Verzweiffelung wird geplaget, und was sie für einen kräfftigen Trost in solcher grossen Angst und Jammer müsse ergreiffen (PDF-Datei)
- Die AllerEdelste Thorheit Der Gantzen Welt (PDF-Datei)
- Die aller-edelste Rache der aller-edelsten Gemüther (PDF-Datei)
- Die Aller Edelste Belustigung Kunst- und Tugendliebender Gemühter (PDF-Datei)
- Die alleredelste Erfindung der gantzen Welt (PDF-Datei)
- Das alleredelste Leben der gantzen Welt (PDF-Datei)
- Die alleredelste Zeit-Verkürtzung Der Gantzen Welt (PDF-Datei)
- Die Aller-Edelste Kunst Der Gantzen Welt (PDF-Datei)
- Das Aller Edelste Nass der gantzen Welt (PDF-Datei)
- Die Aller-Edelste List Der Gantzen Welt (PDF-Datei)
- Musa Teutonica: Das ist: Teutscher Poetischer Miscellaneen Erster Theil, in welchem begriffen Allerhandt Epigrammata Oden, Sonnette, Elegien, Epitaphia, Lob, Trawr, und Klaggedichte (PDF-Datei)
- Blutige Thränen Vber das erbärmliche Ableiben Deß weiland Durchleuchtigsten, Großmächtigsten Fürsten vnd Herrn, H. Carels deß Ersten, Königs von Groß-Britannien, Franckreich, vnd Irrland, Beschützers deß Glaubens, Welcher am dreissigsten Tage deß Jenners, deß 1649. Jahrs, zu London öffentlich ist enthauptet worden (PDF-Datei)
- Himmlische Lieder (PDF-Datei)
Literatur
- Theodor Hansen: „Johann Rist und seine Zeit“ (1872) (PDF-Datei)
- Albert Rode: „Das Elbschwanenbüchlein. zum Andenken an Johann Rist, kaiserl. Pfalzgrafen zu Wedel“, 1907 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!