Lötzsch, Ronald

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Ronald Lötzsch

Ronald Lötzsch (geb. 1. Oktober 1931; gest. 16. Juni 2018) war ein deutscher Sprachwissenschaftler.

Werdegang

Ronald Lötzsch ist der Ehemann der Linkspartei-Chefin Gesine Lötzsch und war laut Unterlagen der „Birthler-Behörde“ Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). Gesine Lötzsch hatte ihren Mann immer als Opfer des SED-Regimes dargestellt.[1]

Ronald Lötzsch war bis zur Abwicklung 1991 Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften der DDR. Von 1993 bis 1995 hatte er den Lehrstuhl für sorabistische Linguistik an der Universität Leipzig inne und war Direktor des dortigen Instituts für Sorabistik. Er war Ende der 1950er-Jahre in Bautzen, wegen angeblicher Beihilfe zum Staatsverrat 23 Monate inhaftiert.[2] Er verpflichtete sich aber bereits im März 1962 unter dem Decknamen IM „Heinz“ freiwillig zur konspirativen Zusammenarbeit mit dem DDR-Geheimdienst.[3]

Die inoffizielle Karriere endete Mitte der 1980er-Jahre. Dokumentiert sind mehr als 100 Treffen, bei denen der Sprachwissenschaftler an der Berliner Akademie der Wissenschaften umfangreiche Informationen über in- und ausländische Kollegen lieferte. Nach den Dokumenten schrieb sein Führungsoffizier: „Er erledigt seine Aufträge gewissenhaft, mit Eigeninitiative und zuverlässig.“

Fußnoten

  1. Die Welt, 15. März 2010: Inoffizielle Mitarbeit - Künftige Linkspartei-Chefin hat ein Stasi-Problem
  2. 1957 war er wegen Beihilfe zum Staatsverrat verurteilt worden und hatte bis 1960 im berüchtigten Gefängnis in Bautzen eingesessen.
  3. Er soll anschließend rund 20 Jahre lang als informeller Mitarbeiter für die DDR-Staatssicherheit tätig gewesen sein.