Rundfunkansprache (Karl Dönitz, 8. Mai 1945)

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Großadmiral Karl Dönitz (1891-1980)

Am 8. Mai 1945 wandte sich Karl Dönitz über den Reichssender Flensburg mit einer Ansprache an das Deutsche Volk, um die Kapitulation der Deutschen Wehrmacht mitzuteilen.

Wortlaut

„Deutsche Männer und Frauen! In meiner Ansprache am 1. Mai, in der ich dem deutschen Volk den Tod des Führers und meine Bestimmung zu seinem Nachfolger mitteilte, habe ich es als meine erste Aufgabe bezeichnet, das Leben deutscher Menschen zu retten. Um dieses Ziel zu erreichen, habe ich in der Nacht vom 6. zum 7. Mai dem Oberkommando der Wehrmacht den Auftrag gegeben, die bedingungslose Kapitulation für alle kämpfenden Truppen auf allen Kriegsschauplätzen zu erklären. Am 8. Mai 23 Uhr schweigen die Waffen.
Die in unzähligen Schlachten bewährten Soldaten der deutschen Wehrmacht treten den bitteren Weg in die Gefangenschaft an und bringen damit das letzte Opfer für das Leben von Frauen und Kindern und für die Zukunft unseres Volkes. Wir verneigen uns vor ihrer tausendfach bewiesenen Tapferkeit und der Opfertat der Gefallenen und der Gefangenen. Ich habe dem deutschen Volk zugesagt, in der kommenden Notzeit bestrebt zu sein, unseren tapferen Frauen, Männern und Kindern, soweit dies in meiner Macht steht, erträgliche Lebensbedingungen zu schaffen. Ob ich dazu beitragen kann, Euch in dieser harten Zeit zu helfen, weiß ich nicht.
Wir müssen den Tatsachen klar ins Gesicht sehen. Die Grundlagen, auf denen das Deutsche Reich sich aufbaute, sind zerborsten. Die Einheit von Staat und Partei besteht nicht mehr. Die Partei ist vom Schauplatz ihrer Wirksamkeit abgetreten. Mit der Besetzung Deutschlands liegt die Macht bei den Besatzungsmächten. Es liegt in ihrer Hand, ob ich und die von mir bestellte Reichsregierung tätig sein kann oder nicht. Kann ich durch meine Amtstätigkeit unserem Vaterland nützen und helfen, dann bleibe ich im diesem Amt, bis der Wille des deutschen Volkes in der Bestellung eines Staatsoberhauptes Ausdruck finden kann oder die Besatzungsmächte mir die Fortführung meines Amtes unmöglich machen. Denn mich halten nur die Liebe zu Deutschland und die Pflicht auf meinem schweren Posten. Ich bleibe nicht eine Stunde länger, als ich ohne Rücksicht auf meine Person, es mit der Würde vereinbaren kann, die ich dem Reiche schulde, dessen oberster Repräsentant ich bin. [...]
Wir haben alle einen schweren Weg vor uns. Wir müssen ihn in der Würde, der Tapferkeit und der Disziplin gehen, die das Andenken unserer Gefallenen von uns fordert. Wir müssen ihn mit dem Willen zur Anspornung aller unserer Arbeits- und Leistungskraft gehen, ohne die wir uns keine Lebensgrundlage schaffen können. Wir wollen ihn in der Einigkeit und Gerechtigkeit gehen, ohne die wir die Not der kommenden Zeit nicht überwinden können. Wir dürfen ihn in der Hoffnung gehen, daß unsere Kinder einmal in einem befriedeten Europa ein freies und gesichertes Dasein haben werden. Ich will auf diesem dornenreichen Weg nicht hinter Euch zurückbleiben. Gebietet mir die Pflicht, in meinem Amt zu bleiben, dann werde ich versuchen euch zu helfen, soweit ich irgend kann. Gebietet mir die Pflicht zu gehen, so soll auch dieser Schritt ein Dienst an Volk und Reich sein.“
8. Mai 1945 / Deutsches Rundfunkarchiv DRA Wiesbaden B004625657; 4'30"

Siehe auch

Verweise