Reichssender Flensburg

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Der Sendeturm des „Reichssenders Flensburg“ in den 30er Jahren

Der Reichssender Flensburg war bis kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges die Nebenstelle Flensburg des Reichssenders Hamburg und war der einzig verbliebener Rundfunksender der Regierung Dönitz. Am 7. Mai 1945 wurde die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht in Reims unterzeichnet und am 8./9. Mai 1945 in Berlin-Karlshorst wiederholt. Der „Reichssender Flensburg“ übertrug am 9. Mai 1945 den letzten OKW-Bericht des Krieges.

Geschichte

Mit dem Vormarsch der alliierten Invasionstruppen von Ost und West gegen Ende des Zweiten Weltkrieges im Frühjahr 1945 beendete ein Reichssender nach dem anderen seine Tätigkeit. Als letzter funktionsfähiger Sender des Großdeutschen Rundfunks war nur noch der Reichssender Flensburg zu hören, nachdem der Reichssender Hamburg zuvor am 3. Mai 1945 ebenfalls ausgefallen war. Der Sender war auch für die Verbreitung der Meldungen der letzten Reichsregierung, der Regierung Dönitz, aus dem Sonderbereich Mürwik zuständig.

Der Reichssender Flensburg verkündete mit einer Ansprache durch Reichsminister des Auswärtigen Johann Ludwig Graf Schwerin von Krosigk am 7. Mai um 12.45 Uhr zum ersten Mal von deutscher Seite her das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa, nachdem Generaloberst Alfred Jodl in Reims die bedingungslose militärische Kapitulation „aller unter deutscher Befehlsgewalt stehenden Streitkräfte“ unterzeichnet hatte:

Wir müssen uns den Weg durch das Dunkel der Zukunft durch drei Sterne erleuchten und führen lassen, die stets das Unterpfand echten deutschen Wesens waren: Einigkeit und Recht und Freiheit.“ (Schwerin-Krosigk über den Reichssender Flensburg am 7. Mai 1945)

Diese bedingungslose Kapitulation der deutschen Streitkräfte trat am 8. Mai 1945 in Kraft, was auch im Reichssender Flensburg durch eine Rundfunkansprache von Karl Dönitz bestätigt wurde. (Originalton der Rundfunkansprache von Dönitz vom 8. Mai 1945)

Die Wehrmacht zog an diesem Tag endgültig aus Dänemark in Richtung Schleswig-Holstein ab. Nachdem in der Nacht vom 8. auf den 9. Mai Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel kurz nach Mitternacht die bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht und aller Teilstreitkräfte in Berlin-Karlshorst ratifiziert hatte, verlas Rundfunksprecher Klaus Kahlenberg am 9. Mai 1945 um 20.03 Uhr den letzten Wehrmachtbericht. Nach einer Schilderung der Lage in Ostpreußen, Kurland, Breslau, Böhmen, Mähren und Norwegen endet er mit den Worten:

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Seit Mitternacht schweigen nun an allen Fronten die Waffen. Auf Befehl des Großadmirals Dönitz hat die Wehrmacht den aussichtslos gewordenen Kampf eingestellt. Damit ist das fast sechsjährige heldenhafte Ringen zu Ende. Es hat uns große Siege, aber auch schwere Niederlagen gebracht. Die deutsche Wehrmacht ist am Ende einer gewaltigen Übermacht ehrenvoll unterlegen.
Der deutsche Soldat hat, getreu seinem Eid, im höchsten Einsatz für sein Volk für immer Unvergeßliches geleistet. Die Heimat hat ihn bis zuletzt mit allen Kräften, unter schwersten Opfern unterstützt. Die einmalige Leistung von Front und Heimat wird in einem späteren gerechten Urteil der Geschichte ihre endgültige Würdigung finden. Den Leistungen und Opfern der deutschen Soldaten zu Lande, zu Wasser und in der Luft wird auch der Gegner die Achtung nicht versagen. Jeder Soldat kann deshalb die Waffe aufrecht und stolz aus der Hand legen und in den schwersten Stunden unserer Geschichte tapfer und zuversichtlich an die Arbeit gehen für das ewige Leben unseres Volkes. Die Wehrmacht gedenkt in dieser schweren Stunde ihrer vor dem Feind gebliebenen Kameraden. Die Toten verpflichten zu bedingungsloser Treue, zu Gehorsam und Disziplin gegenüber dem aus zahllosen Wunden blutenden Vaterland.
Wir brachten den Wortlaut des letzten Wehrmachtsberichts dieses Krieges. Es tritt nun eine Funkstille von drei Minuten ein.

Siehe auch

Verweise