Sasakawa, Ryōichi
Ryōichi Sasakawa ( 4. Mai 1899 in Osaka, Japan; 18. Juli 1995 in Tokyo, Japan) war ein japanischer Geschäftsmann und Politiker.
Wirken
Sasakawa war eine Institution der japanischen Zeitgeschichte und hatte ein bewegtes Leben hinter sich: Nach der Entlassung aus der kaiserlichen Armee führte er 1931 eine faschistische Partei an, die 15.000 Mitglieder zählte und das faschistische Schwarzhemd zur Parteiuniform erkoren hatte. Auch eine eigene Partei–Luftwaffe mit 20 Bombern rief Sasakawa ins Leben. Mit einem von diesen flog er 1939 nach Rom um mit Mussolini die Achse Berlin—Rom—Tokio zu fördern. Sasakawa sagte damals, er bewundere den Duce, weil seine Schwarzhemden „die Bettler von den Straßen fegten“. Zu einem Treffen mit Adolf Hitler kam es aus Termingründen nicht.
Während des Zweiten Weltkrieges saß Sasakawa als Abgeordneter im japanischen Unterhaus. Dort setzte er sich nachdrücklich für die Expansion in Ostasien ein. Nach dem Krieg war Sasakawa vier Jahre lang inhaftiert. Da ihm die Anklage nichts nachweisen konnte, wurde er entlassen und wechselte ins Motorboot-Renngeschäft.
Seiner patriotischen Gesinnung tat dies keinen Abbruch: 1980 wandte er sich an den Kreml und bat um die Rückgabe der Kurilen−Inseln an Japan. Als Ausgleich sollten die Sowjets 100 P1atinbarren und einige Tonnen Gold erhalten, die noch an Bord des — 1905 vor Tsushima versenkten — russischen Kriegsschiffes „Admiral Nakhimov“ lagern sollen. Die Kosten für die Bergung des Schiffes wollte Sasakawa übernehmen, der sich selbst einmal als „reichsten Faschisten Japans“ bezeichnete.
Die Grabrede auf der Beisetzung in Tokio hielt der ehemalige VS-Präsident Jimmy Carter.[1]