Scharfrichterhaus (Eger)

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Das Scharfrichterhaus zu Eger

Das Scharfrichterhaus in der ehemaligen deutschen Reichsstadt Eger war ein altes Fachwerkhäuschen, das zeitweise vom Egerer Scharfrichter und Sammler Karl Huß bewohnt wurde. Das Haus stand in unmittelbarer Nähe der Kaiserburg.

Als Zwanzigjähriger soll Karl Huß im April 1781 das „schlichte Fachwerkhäuschen am Mühltorturm unterhalb des Mauerrings der alten Kaiserburg[1] bezogen haben. In Heribert Sturms Chronik „Eger - Geschichte einer Reichsstadt“ (1952) ist außerdem zu lesen:

Frühzeitig gab er [Karl Huß] sich seiner Liebhaberei hin, Münzen, Mineralien, Altertümer aller Art, ausgestopfte Vögel und volkskundliches Traditionsgut zu sammeln und in den Räumen des Scharfrichterhauses unterhalb der Kaiserburg wie in einem Museum aufzustellen. (...) Das Egerer Scharfrichterhaus und sein Bewohner wurden damals geradezu eine Sehenswürdigkeit, die man sich nicht entgehen lassen konnte. Auch Goethe besuchte wiederholt den durch Beruf, Neigung und Kenntnisse den üblichen Rahmen sprengenden Mann von besonderen Qualitäten, erstmals am 5. August 1806 in Begleitung der Schauspielerin Unzelmann. Und aus dem ersten Besuch entwickelte sich ein freundschaftlicher Verkehr: Goethe tauschte mit dem Egerer Scharfrichter Münzen und Mineralien und zeigte sich auch in Briefen interessiert um dessen Wohlergehen und den Ausbau der Sammlungen.[2]

Im 18. oder 19. Jahrhundert sollen im Scharfrichterhaus für einige Zeit Waisenkinder untergebracht worden sein.[3] Über den weiteren Verbleib des Hauses liegen keine Informationen vor.

Fußnoten

  1. Dr. Hermann Braun in seinem Vorwort zu Karl Huß´ Schrift Vom Aberglauben, Schriftenreihe der Volkshochschule der Stadt Marktredwitz, 1975, Seite 12
  2. Heribert Sturm: Eger - Geschichte einer Reichsstadt, Bildband, Adam Kraft Verlag Augsburg, 1952, Seite 360-361
  3. Enzyklopädie der Stadt Eger