Eger (Egerland)

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Eger

Staat: Deutsches Reich
Gau: Sudetenland
Landkreis: Eger
Einwohner (1939): 31.672
Koordinaten: 50° 5′ N, 12° 22′ O
Flucht.jpg
Eger befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Tschechei vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
Eger im Egerland
Ehrengrab der Opfer des Blutbades von Eger (März 1919) nach der Befreiung des Sudetenlandes[1]

Eger ist die Hauptstadt des Egerlandes und ehemalige Reichsstadt des ersten Deutschen Reichs.

Lage

Die drei Bäder des Böhmischen Bäderdreiecks Karlsbad, Marienbad und Franzensbad sind von Eger nur wenige Kilometer entfernt.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1930 31.550[2]
2011 56.530

Geschichte

Eger findet sich zuerst erwähnt in einer Urkunde König Heinrichs IV. vom 12. Februar 1061. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtete hier der Vohburger Diepold III., Markgraf des Nordgaues, eine Burg. Durch die Heirat Kaiser Friedrichs Barbarossa mit Adela von Vohburg kam Eger unter die unmittelbare Herrschaft des Kaisers und wurde eine kaiserliche Stadt. Das umliegende Gebiet bildete ein eigenes Territorium, das sogenannte Egerland (lat. terra Egrensis). Nach dem Untergang der Staufer kam Eger in den Besitz des Böhmenkönigs Ottokar II., nach dessen Tod kehrte sie jedoch 1279 wieder unter die Herrschaft des Reiches und König Rudolfs zurück, der am 7. Juni ihr wichtiges Stadtrecht bestätigte.

Nachdem sie schon König Adolf vorübergehend und später Ludwig der Bayer 1322 an Böhmen verpfändet hatten, blieb sie fortan böhmisch. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Eger 1621 und nochmals 1647 von den Schweden erobert sowie am 25. Februar 1634 auf dem dortigen Stadthaus Wallenstein ermordet. Im Österreichischen Erbfolgekrieg wurde die Stadt am 19. April 1742 von den Franzosen unter Moritz von Sachsen erobert, aber schon 1743 wieder an die Österreicher übergeben. 1809 wurden die Festungswerke geschleift.

Durch Jahrhunderte kämpfte diese Stadt, Böhmen verpfändet, um ihre Freiheit und Reichsunmittelbarkeit. „Stadt der Treue“ nannte sie schon vor dem Ersten Weltkrieg Georg von Schönerer. Von Eger aus nahm dann auch die sudetendeutsche Freiheitsbewegung Konrad Henleins ihren Ausgang, auf dem Pflaster dieser Stadt lagen die Märzgefallenen des Jahres 1919 (→ Deutschösterreich), lagen die Toten des 21. März 1938 und die Blutzeugen der Septembertage desselben Jahres. Blutig und leidvoll war immer die Geschichte dieser Stadt, die 1938 durch die befreiende Tat Adolf Hitlers wieder zum großdeutschen Vaterland zurückkehren konnte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die einheimische Bevölkerung vertrieben und die Stadt von den Tschechen besetzt.

Personen

Bekannte, in Eger geborene Personen

  • Albert Celerin (1921–1997), Hauptmann und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Herbert Fleissner (1928–2016), Verleger
  • Ignaz von Grüner (1816–1901), Staatsmann und Vizepräsident der österreichischen Statthalterei in Prag
  • Joseph Sebastian Grüner (1780–1864), Jurist (Kriminalrat), Polyhistor und egerländischer Heimatforscher
  • Wilhelm Jobst (1912–1947), SS-Hauptsturmführer, Mediziner und im Zeitraum 1944/45 Lagerarzt des KL Groß-Rosen, des KL Sachsenhausen und des KL Mauthausen
  • Balthasar Neumann (1687–1753), Baumeister des Barock und des Rokoko
  • Richard Taubert (1911–1959), Major und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
  • Karl Hermann Wolf (1862–1941), Burschenschafter, Abgeordneter des Böhmischen Landtages, Reichsratsabgeordneter (1897), Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung, Schriftsteller, Herausgeber und Pressemann in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie

Ehrenbürger

  • Andreas Buberl (1832–1907), Sanitätsoffizier, Kurarzt, Volkstumsforscher, Ehrenbürger von Eger und Franzensbad
  • Günther Prien, deutscher Offizier und Eichenlaubträger der Kriegsmarine
  • Lorenz Johann Adam Köstler von Stromberg (1807–1888), Brunnenarzt und Ehrenbürger von Franzensbad und Eger

Bildergalerie

Literatur

Fußnoten

  1. Gerd Rühle: Das Dritte Reich. Dokumentarische Darstellung des Aufbaues der Nation, Band 6, Hummelverlag, 1938
  2. Meyers Lexikon, Band 3, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, 8. Auflage 1937
  3. Wolfram Mallebrein (Hg.): Deutsche National-Denkmale, DSZ Verlag, München 1995, S. 45