Schlacht an der Katzbach

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Plan zur Schlacht an der Katzbach 26. August 1813 weiß.png

Die Schlacht an der Katzbach fand am 26. August 1813 während der Befreiungskriege in Schlesien statt.

Geschichte

Gebhard Leberecht von Blücher siegte am 26. August 1813 in der Schlacht an der Katzbach (die Soldaten nannten die Schlacht erst die Schlacht an der Wütenden Neiße, Blücher benannte sie aber aus Rücksicht auf von Sacken nach der Katzbach) im Gebiet um Jauer südlich von Liegnitz gegen überlegene französische Einheiten. Es war Blüchers erster Sieg über die Franzosen. Drei Tage zuvor fand die ebenso siegreiche Schlacht bei Großbeeren vor den Toren Berlins statt.

Die Katzbach ist ein Nebenfluß der Oder in Schlesien. Zum Verlauf der Schlacht spielte die Hochwasser führende Wütende Neiße eine wichtige Rolle, hunderte französische Soldaten ertranken bei ihrer Flucht im reißenden Fluß. Hier war gerade, von der Nähe Blüchers nichts ahnend, der französische Befehlshaber Marschall Macdonald mit seiner 80.000 Mann starken Armee eingetroffen, um den Fluß zu überqueren. Blücher überraschte die etwa gleich große Bober-Armee der Franzosen und den günstigen Moment ausnutzend, konnte er seinen ersten Sieg über die Truppen von Napoleon Bonaparte erringen.

Verlauf

Die Schlesische Armee bestand aus dem I. Armee-Korps der Preußischen Armee unter Johann David Ludwig Graf Yorck von Wartenburg und den beiden russischen Korps der Generale Alexandre Andrault de Langeron und Fabian Gottlieb von der Osten-Sacken, unter dem Oberbefehl von Gebhard Leberecht von Blücher

Entsprechend dem Operationsplan der Verbündeten (Trachenberger Kriegsplan) wich die schlesische Armee unter General von Blücher dem Stoß der verstärkten französischen Boberarmee kämpfend aus und ging hinter die Katzbach und die Wütende Neiße in den Raum Jauer zurück. Aus einem überraschenden Zusammenstoß der beiderseitigen Vorhuten am 26. August entwickelte sich dann eine Begegnungsschlacht. Von der schlesischen Armee, die aus preußischen und russischen Truppen bestand, befanden sich 31.000 Mann westlich und 55.000 Mann ostwärts der Wütenden Neiße. Während gegnerische Teilkräfte westlich der Neiße vorrückten, bewegte sich das Gros der französischen Boberarmee mühsam über die von anhaltendem Regen angeschwollene Katzbach und Neiße hinüber und auf die Hochfläche am rechten Neißeufer hinauf.

Der französische Angriff begann etwa 14 Uhr gegen den westlich der Neiße stehenden linken Flügel der Verbündeten, auf dem russische Truppen hartnäckigen Widerstand leisteten. Nach wechselvollen Kämpfen konnte hier aber bis zum Abend keine Seite einen Vorteil erringen. Inzwischen fiel jenseits der Neiße nach über dreistündigem Ringen die Entscheidung. Als die Masse der gegnerischen Kavallerie und Infanterie den Fluß überschritten hatte, griffen das im Zentrum stehende preußische Korps und das russische Korps auf dem rechten Flügel gegen 15 Uhr mit Artillerieunterstützung an. Durch den heftigen Regen versagten die Gewehre, so daß fast nur mit Bajonett und Kolben gekämpft wurde. Die Gefahr eines französischen Durchbruchs im Zentrum wurde durch eine von Blücher persönlich geführte Kavallerieattacke verhindert. Auf der Flucht ertranken viele gegnerische Soldaten in den reißenden Flüssen. Insgesamt verlor die Boberarmee, von der Teile überhaupt nicht zum Einsatz gekommen waren, etwa 30.000 Mann, davon 18.000 Gefangene, sowie über 100 Geschütze und 250 Munitionswagen. Die Verluste der Verbündeten betrugen nur etwa 3.000 Mann.

Das enge Zusammenwirken der preußischen und russischen Truppen und die Standhaftigkeit der Landwehr waren entscheidende Faktoren für den Ausgang der Schlacht. Zu einer energischen Verfolgung war die völlig erschöpfte schlesische Armee allerdings nicht mehr fähig. Ihr Sieg trug dennoch mit dem Erfolg in der Schlacht bei Großbeeren dazu bei, den gemeinsamen Kampf der Verbündeten gegen die französischen Aggressoren wesentlich zu verbessern.

Vier Jahre nach dem Kampf kehrten Blücher, Yorck und Gneisenau auf das Schlachtfeld zurück, um in Anwesenheit des Thronfolgers Friedrich Wilhelm IV. ein Ehrenmal zu enthüllen. Im Jahre 1908 wurde in der Nähe der Mündung der Wütenden Neiße in die Katzbach ein Steinmal errichtet und ein Jahr darauf das Museum zur Schlacht. Am 125. Jahrestag der Schlacht im Jahre 1938 sagte der Bürgermeister von Liegnitz, Werner Elsner, daß die Liegnitzer Ebene eines der wichtigsten Schlachtfelder Europas nach 1241 und 1760 gewesen sei.

Carl von Clausewitz schrieb in seinem Werk „Vom Kriege“ zu den Geschehnissen:

(...) Diese Schlacht an der Katzbach selbst ist ein ähnliches Beispiel: es ist ein Verteidiger, der im letzten Augenblick zum Angriff übergeht und folglich exzentrisch wirkt; die französischen Korps wurden dadurch auseinandergedrückt, und mehrere Tage nach der Schlacht fiel die Division Puthod als eine Frucht des Sieges den Verbündeten in die Hände. Wir schließen hieraus, daß, wenn der Angriff durch die ihm homogenere Form ein Mittel hat, seinen Sieg zu steigern, dem Verteidiger durch die ihm homogenere Form der Exzentrizität gleichfalls ein Mittel wird, seinem Sieg größere Folgen zu geben, als bei einer bloß parallelen Stellung und senkrechten Wirkung der Kräfte der Fall sein würde, und wir glauben, daß das eine Mittel wenigstens ebensoviel gelten könne als das andere. Wenn wir aber in der Kriegsgeschichte aus der Verteidigungsschlacht selten so große Siege hervortreten sehen als aus der Angriffsschlacht, so beweist das nichts gegen unsere Behauptung, daß sie an sich dazu ebensosehr geeignet sei, sondern die Ursache liegt in den sehr verschiedenen Verhältnissen des Verteidigers. Der Verteidiger ist meistens der Schwächere, nicht bloß in der Streitkraft, sondern seinen ganzen Verhältnissen nach, er war oder glaubte sich meistens nicht imstande, seinem Siege eine große Folge zu geben, und begnügte sich dann mit der bloßen Zurückweisung der Gefahr und mit der geretteten Waffenehre. Daß der Verteidiger durch seine Schwäche und seine Verhältnisse in dem Maße gebunden sein kann, ist keine Frage; aber allerdings hat man auch oft das, was nur die Folge einer Notwendigkeit sein sollte, für die Folge der Rolle genommen, die man als Verteidiger spielt, und so ist es denn wirklich törichterweise eine Grundansicht über die Verteidigung geworden, daß ihre Schlachten nur auf das Abwehren, nicht auf das Vernichten des Feindes gerichtet wären.[1]

Bildergalerie

Gedicht

Julius Mosen dichtete in Erinnerung an die Schlacht das Gedicht „Der Trompeter an der Katzbach“, welches später von Ferdinand Möhring vertont wurde:

Generalfeldmarschall von Blüchers Sieg an der Katzbach
Von Wunden ganz bedecket
Der Trompeter sterbend ruht,
An der Katzbach hingestrecket,
Der Brust entströmt das Blut.
Brennt auch die Todeswunde,
Doch sterben kann er nicht,
Bis neue Siegeskunde
Zu seinen Ohren bricht.
Und wie er schmerzlich ringet
In Todesängsten bang,
Zu ihm herüberdringet
Ein wohlbekannter Klang.
Das hebt ihn von der Erde,
Er streckt sich starr und wild -
Dort sitzt er auf dem Pferde
Als wie ein steinern Bild.
Und die Trompete schmettert -
Fest hält sie seine Hand -
Und wie ein Donner wettert
Victoria in das Land.
Victoria - so klang es,
Victoria - überall,
Victoria - so drang es
Hervor mit Donnerschall.
Doch als es ausgeklungen,
Die Trompete setzt er ab;
Das Herz ist ihm zersprungen,
Vom Roß stürzt er herab.
Um ihn herum im Kreise
Hielt's ganze Regiment,
Der Feldmarschall sprach leise:
"Das heißt ein selig End!"

Literatur

Verweise

Fußnoten