Schlacht von Idstedt

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Gemälde der Schlacht

In der Schlacht von Idstedt am 24. und 25. Juli 1850 gegen die Besatzungstruppen der Dänen im Schleswig-Holsteinischen Krieg erlitten die Schleswig-Holsteiner eine Niederlage. Das war das vorläufige Ende der Hoffnungen der Schleswiger und Holsteiner auf Unabhängigkeit vom dänischen Joch. Es war bis zu diesem Zeitpunkt die größte Schlacht nördlich der Elbe seit Menschengedenken. Erst 1864 im Deutsch-Dänischen Krieg war die Preußische Armee gemeinsam mit der k. k. Armee siegreich und der deutsche Norden wieder frei.

Geschichte

Das Denkmal an den Schleswig-Holsteinischen Krieg (1848–1851) bei Idstedt, Zeichnung von Julius Fürst um 1895.

Die Schlacht bei Idstedt ist die größte des Dreijährigen Krieges und auch die blutigste. Sie fand kurz nach dem erneuten Ausbruch der Kämpfe statt, die auf den Friedensschluß zwischen Dänemark und Preußen vom 2. Juli 1850 folgen. Deshalb sind es ausschließlich schleswig-holsteinische Soldaten, verstärkt durch einige Freiwillige, die gegen die Dänen kämpfen. Die Schlacht bei Idstedt kann als Beginn des Endes des schleswig-holsteinischen Erhebung betrachtet werden. Innerhalb des nächsten halben Jahres dringen die dänischen Truppen weiter vor.

Die Schlacht

Am 24. und 25. Juli 1850 trafen die dänische und die schleswig-holsteinische Armee bei Idstedt aufeinander. Es war ein Kampf, dessen Schlachtlinie im Westen von Sollbrück, Bollingstedt über Idstedt und Stolk bis nach Böklund und Wellspang reichte und somit eine Ausdehnung von über 18 Kilometern hatte. Das Schlachtfeld war nur schwer zu überblicken, zumal es ausgerechnet an diesem 25. Juli zum ersten Mal nach einer äußerst trockenen Hitzeperiode wieder zu regnen begonnen hatte und der Nebel mit dem Rauch der stundenlangen Kanonade ein weiterer Gegner wurde. Nur einmal, so beschreiben Soldatenbeider Seiten, brach der Himmel auf und ein kurzer Sonnenstrahl gab weite Sicht auf das Kampfgetümmel frei.

„Den Oberbefehl über die dänische Armee führte Generalmajor Gerhard Christopher von Krogh (1785–1860). Unter seiner Führung umfassten die am 18. Juli von Flensburg aus vorrückenden Streitkräfte ca. 37.000 Mann, die sich in zwei Divisionen zu je drei Brigaden und eine Reserve in 32 Bataillone, 20 Schwadronen und 12 Batterien gliederte. 96 Geschütze standen zur Verfügung. Das Oberkommando der schleswig-holsteinischen Armee war im Frühjahr 1850 dem ehemaligen preußischen General Wilhelm von Willisen (1790–1879) übertragen worden. Die ca. 26.000 Mann umfassende Truppe gliederte sich in 5 Brigaden zu 20 Bataillone, 12 Schwadronen und 11 Batterien mit 84 Geschützen. Willisen hatte seine Soldaten am 14. Juli im Raum Idstedt-Wellspang versammelt. Hier wollte er den Angriff abwarten und, wenn dieser erfolgreich abgeschlagen war, der dänischen Armee den Rückzug auf Flensburg abschneiden. Am 23. Juli hatte Generalmajor von Krogh Oeversee erreicht. Am Nachmittag desselben Tages kam es bei Sollbrück zu ersten Vorposten-Gefechten. Den Hauptangriff auf die schleswig-holsteinischen Stellungen bei Idstedt plante er in den frühen Morgenstunden des 25. Juli. An der Hauptstellung zwischen dem Idstedter See und Arenholz hatte General von Willisen seine 4. Brigade konzentriert. Die hinter dem Langsee befindliche 3. Brigade sollte über eine Laufbrücke bei Güldenholm vorrücken. Die 2. Brigade lag am ostwärtigen Ende des Langsees bei Wellspang in Stellung. Die 1. Brigade postierte sich auseinander gezogen zwischen der Chaussee und der Treene südlich der heutigen Straße nach Gammellund und Jübek. Eine Vorhut lag bei Helligbek. General von Krogh, der von der Laufbrücke über den Langsee nichts wusste, plante den Angriff in zwei Kolonnen. Die 3. Brigade sollte über Silberstedt den Gegner im Westen umgehen und im Rücken bedrohen. Der Schlachtverlauf warf jedoch alle Planungen über den Haufen. Vor dem Hauptangriff der dänischen Armee wich die schleswig-holsteinische Vorhut langsam zurück, die 3. und 4. Brigade rückte planmäßig vor. Die zu spät informierte 2. Brigade verharrte dagegen in ihrer Stellung. Als sie endlich den Angriffsbefehl erhielt, war sie von einer Abteilung der dänischen 2. Armee-Division schon in Gefechte verwickelt worden.
Am Landsee rückte die unter dem Kommando von Generalmajor Ulrich Freiherr von der Horst stehende 3. Brigade der schleswig-holsteinischen Armee gegen die dänische 2. Armee-Division vor. Mit diesem Vorstoß richtete sie große Verwirrung an. Der dänische Generalmajor F. A. von Schleppegrell wurde schwer verletzt. Er starb Stunden später in einem Flensburger Hospital. Aus dänischer Sicht schien die Schlacht verloren. Doch der geplante westliche Schwenk der Schleswig-Holsteiner konnte erfolgreich abgewehrt werden. An der Straße, die heute an der Idstedt-Halle vorbeiführt, erstarrte die kilometerweit auseinander gezogene Front. Der Kampf blieb über Stunden unentschieden. Gegen Mittag hatte eine Vorhut der dänischen 3. Brigade die Treene überschritten. Die Soldaten tauchten im Rücken der schleswig-holsteinischen Hauptstellung auf und gerieten in ein Vorpostengefecht mit einer schleswig-holsteinischen Abteilung. General von Willisen postierte währenddessen auf einem Gefechtsstand neben der heutigen Idstedt-Halle. Er wurde über diese Kämpfe informiert und gab – verunsichert über den Kampverlauf – den voreiligen Befehl zum Rückzug. Die schleswig-holsteinischen Soldaten wurden dabei von zwei Artilleriestellungen zu beiden Seiten gedeckt. Der nächtliche Rückmarsch nach Rendsburg war Kräfte zehrend und schwächte die ohnehin schon erschöpften Männer. Bei den blutigen Kämpfen, die auch als verlustreichste Schlacht in der Geschichte Nordeuropas bezeichnet wird, starben 1.455 Menschen. Ca. 5.000 wurden verwundet und verstümmelt. Das Dorf Idstedt brannte fast vollständig nieder. Tatsächlich aber war diese Schlacht unnötig, denn am 5. Juli 1850 hatten sich die europäischen Großmächte darauf verständigt, das umstrittene Schleswig im dänischen Gesamtstaat zu belassen und die Herrschaft des dänischen Königs als Herzog von Holstein und dessen Mitgliedschaft im Deutschen Bund zu bestätigen.“[1]

Literatur

  • F. von Abercron: „Die Schlacht bei Idstedt am 24. und 25. Juli 1850“, Kiel 1890 (PDF-Datei)
  • Uffo Daniel Horn: „Von Idstedt bis zum Ende“, Hamburg 1851 (PDF-Datei)
  • Albrecht von Krogh: „Rapport über die Schlacht bei Idstedt den 24sten und 25sten Juli 1850: eine Übersetzung des officiellen Rapports“ (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!

Fußnoten