Schlacht bei Möckern
Die Schlacht bei Möckern fand am 16. Oktober 1813 als Teil der Völkerschlacht bei Leipzig statt und war der erste wichtige Sieg zum Gelingen der gesamten Völkerschlacht.
Rund 20.000 preußische Freiwillige unter David Ludwig Graf Yorck von Wartenburg der Schlesischen Armee unter Blücher trugen die alleinige Last des Kampfes in der Schlacht bei Möckern. Ihnen gegenüber stand das VI. Korps der französischen Aggressoren unter deren Befehlshaber Marmont, das aus ebenfalls rund 20.000 jedoch kampferprobten Soldaten bestand, die in diesem Feldzug noch keine Niederlage erlitten hatten. Yorck richtete dabei den Angriff seines Korps gegen das von den Franzosen zur Festung umgebaute Dorf Möckern. Viermal stürmten die Bataillone Yorcks vergeblich, erlitten dabei ungeheuere Verluste und mussten nach kurzem Vorrücken jedes Mal wieder weichen. Doch beim fünften Angriff gelang ihnen ein Vorstoß bis zum Dorfausgang. Um Möckern entbrannte zum erstenmal in der Geschichte ein Häuserkampf, jedes Haus wurde einzeln gestürmt und bis zum Dach Stück für Stück erobert.
Theodor Fontane schrieb über die Schlacht:
- Napoleon, von dem Heranrücken der schlesischen Armee unterrichtet, stellte derselben das 6. Korps unter Marmont entgegen. Marmont lehnte seinen linken Flügel an Möckern und die Elster, den rechten an den Rietschkebach bei Eutritzsch. Der linke Flügel war der strategisch wichtigere, weil er die nächste Straße nach Leipzig deckte. Um Dorf Möckern und die hart daneben gelegene Höhenposition drehte sich denn auch recht eigentlich der Kampf. Hier setzte das Yorksche Korps seine beste Kraft ein, speziell auch unser Regiment. Das 2. Bataillon focht in der Avantgarde, und war unter den Truppen, die Dorf Möckern nahmen und behaupteten. Das 1. und 3. Bataillon aber richteten, wie das Gros des Korps überhaupt, ihre Angriffe gegen die östlich vom Dorf gelegene Höhe von Möckern. Über beide Kämpfe ein kurzes Wort. Alle Häuser und Scheunen waren verrammelt und mit Schießscharten versehen; die Tirailleurs prallten ab. Jetzt wurden unsererseits vier Bataillone zum Angriff vorgezogen. Unser 2. Bataillon und ein Landwehrbataillon hatten die Tete. Der Feind, sechs Bataillone stark, stand hinter den Ziegelscheunen des Dorfes. Trotzdem avancierten die Unsern bis auf hundertundfünfzig Schritt und wechselten Bataillonssalven mit dem Gegner. Nunmehr ging dieser zum Angriff über und unser 2. Bataillon mußte zurück. Inzwischen aber waren die Bataillone der zweiten Linie nachgerückt, und mit diesen vereint gingen wir aufs neue gegen Möckern vor. Das Dorf wurde mit dem Bajonett genommen, verloren und wieder genommen. Ein Häuserkampf folgte. Chaotisches Getümmel. Alle Bataillone, die hier vorgegangen waren, fochten aufgelöst durcheinander. (...)[1]
Der Sieg Yorcks bei Möckern hatte die französische Stellung im Norden von Leipzig durchbrochen und war die Vorentscheidung der gesamten Völkerschlacht.
Literatur
- PDF G. Wittje: Die wichtigsten Schlachten, Belagerungen und verschanzten Lager vom Jahre 1708 bis 1855, Leipzig & Heidelberg 1861, S. 199ff