Schriftrolle

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Die Buchrolle „Rotulus Sanpetrinus“ aus dem 12. Jahrhundert.[1]

Eine Schriftrolle oder Buchrolle (auch Rotulus; Volumen) ist die älteste Form des Buches aus zusammengerollten Streifen von Papyrus, Pergament oder ähnlichem. Der Text stand in Spaltenform auf der Vorderseite der Rolle. Die Schriftrolle wurde zwischen dem 4. und 6. Jahrhundert n. d. Z. zum Großteil durch blattförmig zugeschnittene Pergamentbögen abgelöst (→ Kodex). Die liturgischen Exsultet-Rollen des Mittelalters wurden weiterhin als Schriftrolle hergestellt, desgleichen auch die jüdische Tora, die auch heute noch als Schriftrolle ausgeführt wird. Weiterhin behielt man die Rollenform noch bis in das 14. Jahrhundert für Urkundensammlungen wie Güterverzeichnisse, Bürgerlisten (→ Bürgerbuch), Totenrodel (→ Seelbücher) der Klöster, heraldische Wappenrodel u.ä. bei.

Während antike Schriftrollen seitwärts gerollt waren, rollte man mittelalterliche Buchrollen üblicherweise von oben nach unten. Für ein einzelnes Werk waren oft mehrere Schriftrollen nötig, was deren Handhabung im Vergleich zu der späteren gebundenen oder gehefteten Buchform umständlich machte.

Literatur

Fußnoten

  1. Vgl.: [1]