Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund

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Ein Beispiel der Verwendung von „undeutsch“, hier als Linksattribut, in der sogenannten Weimarer Republik; Deutscher Schutz- und Trutz-Bund, Flugblatt, Duisburg 1919.

Der Deutsche Schutz- und Trutz-Bund wurde auf Initiative des Alldeutschen Verbands mit anderen völkischen Gruppierungen im Februar 1919 gegründet. Kurze Zeit später wurde der Bund in Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund umbenannt.

Erläuterung

Deutschvölkischer Schutz- und Trutzbund (Forderungen).jpg

Der Bund hatte bereits Ende 1919 über 25.000 Mitglieder in 85 Ortsgruppen. Bis zum Verbot durch das Weimarer System im Jahre 1922 wuchs die Zahl auf nahezu 200.000 Mitglieder in über 600 Ortsgruppen an.[1] Als Vereinssymbol diente das Hakenkreuz. Hauptziel war die Revision des Versailler Schanddiktats. Einmal im Jahr wurde der „Deutsche Tag“ einberufen.

Ideologie

Neben dem Buch „Wenn ich der Kaiser wär“ von Heinrich Claß, in dem die Weimarer Politiker als Vaterlandsverräter gebrandmarkt werden als theoretischer Grundlage und praktischem Ziel der Politik des Bundes, gab es die „12 Lebensregeln des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes“:[2]

  • 1. Deutscher, wenn Du Deines Deutschtums bewußt bist und auch Deine Frau reinblütig ist, so bekämpfe jede Heirat mit fremdem Geblüt in Deiner Familie.
  • 2. Vermeide jeden gesellschaftlichen Verkehr mit Undeutschen und lasse Dich geschäftlich nur dann mit Ihnen ein, wenn es unvermeidlich ist.
  • 3. Kaufe nie in jüdischen Geschäften und Warenhäusern und lasse es auch Deine Frau und Deine Kinder nicht tun.
  • 4. Du darfst niemals Grundbesitz an einen jüdischen Käufer abgeben.
  • 5. Halte keine jüdische Zeitung, es sei denn zum Zwecke der Erkenntnis des Judentums. Gehe nicht ins Theater, wenn jüdische Stücke aufgeführt werden. Lies keine jüdischen Romane.
  • 6. Wende Dich nicht an jüdische Ärzte und Rechtsanwälte.
  • 7. Frage Dich bei allen Vorgängen, die Du nicht völlig zu durchschauen vermagst: „Wie stellen sich die Juden dazu?“ Was sie verwerfen und schlecht machen, das nützt gewiß uns Deutschen.
  • 8. Als deutscher Student vermeide möglichst, die Vorlesungen jüdischer Professoren zu hören. Mußt Du es, so höre sie kritisch.
  • 9. Gib bei Wahlen niemals einem Juden eine Stimme und unterstütze auch nicht die Kandidaten der dem Judentum verbundenen Parteien.
  • 10. Von Vereinen, deren Mitglieder zum größeren oder auch nur zu einem beträchtlichen Teile Juden sind, halte Dich grundsätzlich fern.
  • 11. Soweit es Deine Lage gestattet, bekämpfe das Judentum auch öffentlich und lasse keine Gelegenheit vorübergehen, Volksgenossen über seine Schädlichkeit im völkischen Leben aufzuklären.
  • 12. Bekenne Dich überall als Deutscher und stehe zu Deinem Deutschtum; Du baust damit an der Zukunft Deines Volkes.

Darüber hinaus legte der Bund schonungslos die jüdische Unterwanderung und deutschfeindliche Politik der sogenannten Weimarer Republik offen.

Literatur

Fußnoten