Sclavania
Sclavania ist ein lateinisches Wort, welches in der mittelalterlichen Literatur Deutschlands das nicht-christliche „Heidenland“ bezeichnete.
Entstehung des Wortes
Das Wort sclavania entstammt dem Mönchslatein. Es entstand in der Zeit der imperialen Expansion Karls des Großen, die bekanntlich weit über den altfränkischen Raum ausgriff. Die Agitatoren Karls, wohl ausschließlich Mönche, verwendeten das Wort „Sclavi“ als verallgemeinernde Formel bei der Erwähnung von Heiden und ihrer Wohngebiete.
Diese „Heiden“ waren demnach nicht etwa einem Volkstum zugehörig, sondern eben die Nichtchristen im ostgermanischen Raum. Adam von Bremen schrieb in seiner im 11. Jahrhundert verfaßten Kirchengeschichte, daß „alle noch im Irrglauben des heidnischen Götzendienstes befangen“ seien, was sich insbesondere auf die von ihm ausführlich genannten Wandalen (Wenden) im Gebiet zwischen Oder und Weichsel bezog.