Weichsel

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Pfeil 1 start metapedia.png Dieser Artikel beschreibt den Fluß Weichsel; zu weiteren Bedeutungen siehe Weichsel (Auswahlseite).
Sprachkarte um 1920 herum. Die Weichsel ist blau markiert.
Die Weichsel bei Nickelswalde

Die Weichsel ist ein über 1.000 km langer Strom, der durch Polen und Ostdeutschland (Westpreußen) fließt. Sie entspringt in Österreichisch-Schlesien und mündet bei Danzig in die Ostsee. Das Abflußgebiet der Weichsel umfaßt Gebiete der Slowakei, Weißrutheniens sowie der Ukraine. Das Mündungsdeltagebiet des Flusses bildet die natürliche westliche Begrenzung Ostpreußens.

Orte an der Weichsel

Deutschland

Polen

Nebenflüsse

Kanal

  • Narew – Memel
  • Narew – Westlicher Bug – Dnepr-Bug-Kanal – Dnepr
  • Brda – Bromberger Kanal – Netze – Warthe – Oder
  • Brda – Bromberger Kanal - Netzekanal, benutzt auf großen Teilen seiner Strecke das Bett der Netze, Schiff-Fahrt eingestellt)– obere Warthe
  • Nogat – Jagiellonenkanal – Elbing (Fluß) – Oberländischer Kanal

Ursprung

Die Weichsel entsteht im Jablunkagebirge nordöstlich von Jablunkau in Österreichisch-Schlesien, in dem großen Dorf Weichsel aus der Vereinigung der Weißen, Kleinen und Schwarzen Weichsel, von denen erstere in 975 m Höhe am Westabhang des Magurkabergs, letztere in 1154 m Höhe aus einem Sumpfe unterhalb der Kuppe des Beskidberges kommt.

Verlauf

Vom Dorf Weichsel, wo der Fluß einen hohen Wasserfall bildet, geht er in einem von felsigen Rändern begrenzten Tal bis zur Stadt Schwarzwasser (33 m breit, in 249 m Höhe), wo er das Gebirgsland verläßt, bildet hierauf auf 45 km die grenze zwischen Österreichisch-Schlesien und Polen einerseits und der Provinz Schlesien andererseits, fließt dann über Krakau (80 m breit, 179 m hoch) bis zur Einmündung des San, unterhalb Sandomir. Unterhalb der Sanmündung bildet die Weichsel einen weiten, gegen Westen geöffneten Bogen, verläßt bei Pulawy das südpolnische Plateau, behält aber noch bis zur Mündung der 240 m langen und bei hohem Wasserstand schiffbaren Pilica ein bis auf 3,7 km eingeengtes Tal zwischen steilen bewaldeten Rändern.

Von Pulawy an durchfließt die weite fruchtbare Ebene zwischen niedrigen Ufern, 600-1100 m breit, über die Städte Iwangorod, Warschau und Nowo-Georgiewsk, dann nach Einmündung des Bug west- und nordwestwärts, auf der rechten Seite begleitet, über Plock und Dobrzyn. Von oberhalb Czerwinsk bis Plock ziehen sich in fast ununterbrochener Folge viele langgestreckte, sandige Inseln (Kämpe) im Strome hin.

Als ein 925 m breiter Fluß erreicht die Weichsel sodann auf preußisches Gebiet, 15 km oberhalb von Thorn (hier liegt der Wasserspiegel 35 m über dem Meer), wo auf dem linken Ufer bewaldete, dünenartige Hügelreihen sich erheben. Unterhalb der Mündung der Brahe und des Brombergerkanals, 190 km von der Mündung, durchbricht sie, über Kulm, Schwetz und Graudenz gegen Nordnordost, zuletzt gegen Norden fließend, den preußischen Landrücken in einem tief eingeschnittenen, breiten und fruchtbaren Niederungstal, in dem sie mehrarmig zwischen bewaldeten Inseln und Sandwerdern in großer Breite dahinfließt.

Bei Mewe, wo der Strom eine Breite von 1100 m aufweist, unterhalb Marienwerder ist der Durchbruch vollendet, und es öffnet sich die preußische Weichselniederung, ein sehr fruchtbares, aber trotz der bis 8 m hohen Dämme nicht selten verheerenden Überschwemmungen ausgesetztes Deltaland von 1980 qkm Fläche, das zwischen Danzig und Elbing 53 km breit ist; estlich von der Weichsel und Nogat der Große Marienburger Werder, östlich von der Nogat der Kleine Marienburger Werder; dazu kommt die Elbinger Niederung und zwischen den unteren Weichselarmen und der Ostsee die Nehrung.

Das Weichseldelta

Hier teilte sich ehemals die in dieser Gegend durchschnittlich 1 m tiefe Weichsel bei der Montauer Spitze zunächst in zwei Arme: Weichsel (westlich) und Nogat (östlich); die natürliche Ausflußstelle der Nogat ist jedoch nach den großen Strombauten von 1845-57 verschlossen; seitdem führt 4 km unterhalb der 2 km lange Weichsel-Nogatkanal zur Nogat, die bei Marienburg vorüberfließt und nach einem Laufe von 51,7 km zwischen sehr niedrig gelegenen Inseln mit 20 Mündungen in das Frische Haff sich ergießt, deren eine (die östlich, die Breite Fahrt) durch den 6 km langen Kraffohlkanal (1795 angelegt) mit der Elbing verbunden wird.

Der westliche Arm, die Weichsel, teilt sich, nachdem er Dirschau 630 m berührt hat, an dem sogenannten Danziger Haupt, unter Käsemark abermals: der östliche Arm, die Elbinger Weichsel, 22,6 km lang, empfängt seit dem Durchbruch von Neufähr in normalen Verhältnissen aus dem Hauptstrome kein Wasser mehr und ergießt sich mit 14 Mündungen ebenfalls in das Frische Haff; der westliche, schwächere, der Versandung besonders unterworfene Arm, die Danziger Weichsel, 33,3 km lang, im Durchschnitt 2,6 m tief, fließt an Danzig vorüber und ergießt sich bei Weichselmünde in die Ostsee. Doch ist diese Mündung, die Norderfahrt, nur noch für Kähne fahrbar, da sich Sandbänke davorgelegt haben. Der eigentliche Hafen und die Einfahrt in die Weichsel für Danzig wird durch einen Kanal, die Westerfahrt oder Neufahrwasser, gebildet, der bereits im 17 Jh. durch eine tiefe Sandbank, die Platte, durchgebaggert wurde, durch Schleusenwerke gegen Versandung gesichert ist.

Durch das seit 1844 angelegten 76 km große Danziger Hafenbecken unmittelbar mit der Ostsee verbunden, so daß Seeschiffe mit voller Ladung bis Danzig fahren und hier noch einen Winterhafen finden können. Während des Eisgangs 1840 bahnte sich der Strom noch eine neue Mündung, die Todte Weichsel, indem er zwischen Neufähr und Bohnsack, 15 km östlich von Danzig, die schmale Nehrung durchriß und in nördlicher Richtung in die Ostsee floß.

Die ganze Stromlänge der Weichsel beträgt 1050 km, wovon 246,5 auf die Provinz Westpreußen und 45 auf die österreichisch-preußische Grenze in Oberschlesien entfallen. Durch zahlreiche Nebenflüsse, von denen aber nur der San, der Bug und die Brahe für die Schiffahrt von Wichtigkeit sind, wird das Flußgebiet auf 181.700 qkm erweitert, wovon 27.775 qkm auf Preußen entfallen. Durch den Brombergerkanal steht die Weichsel mit der Netze und so mit der Warthe und Oder in Verbindung. Schiffbar wird die Weichsel schon bei Zabrzeg für kleinere, bei Krakau für mittlere, aber für größere Fahrzeuge erst bei Zawichost, nach Aufnahme des San.

Literatur

  • Franz August Brandstaeter: Die Weichsel, 1855 (PDF-Datei)
  • Walter Geisler: Die Weichsellandschaft von Thorn bis Danzig, 1922 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Denkschrift über die deutschen Ströme Memel, Weichsel, Oder, Elbe, Weser und Rhein, 1888 (PDF-Datei) Für Nicht-USA-Bewohner nur mit US-Proxy abrufbar!
  • Waldemar Heym: Kampf mit der Weichsel, 1938 (PDF-Datei)

Siehe auch