Masochismus
Masochismus ist die Lust an Leiden und Unterwerfung. Ein Masochist genießt die ihm zugefügten Schmerzen und die Herabwürdigung seiner Person. Den Begriff prägte der Wiener Nervenarzt Richard Freiherr von Krafft-Ebing nach seinem Zeitgenossen, dem Schriftsteller Leopold von Sacher-Masoch, der in einigen seiner Romane dieses Phänomen in sexuellem Bezug beschrieb.
Inhaltsverzeichnis
Ausprägungen des Masochismus
Masochistische Praktiken können zu Verletzungen verschiedenster Art (z. B. Schnittwunden, Knochenbrüche, Prellungen, Quetschungen, Überdehnungen der Extremitäten, Zerrungen, Gehirnerschütterung) führen. Im Extremfall können masochistische Verhaltensweisen tödlich enden.
Nicht vorwiegend sexuell motivierter Masochismus
Der Masochist empfindet Sehnsucht nach Unterordnung und Demütigungen, teils sogar nach persönlichen Mißerfolgen. Die Patienten beziehen Lustgefühle aus entsprechenden Situationen und führen entsprechende Situationen teils absichtlich herbei. Als besondere Form des nicht vorwiegend sexuell motivierten Masochismus können auch kompensatorische Handlungen zur Selbstverletzung angesehen werden. In diesem Zusammenhang können auch psychische Störungen wie Onychophagie und Trichotillomanie eingeordnet werden. Nicht selten werden solche Selbstverstümmelungen mit (subjektiv empfundenem) hohem psychischem Druck in Zusammenhang gebracht. Oft liegen die Ursachen jedoch tiefer und sind in der Persönlichkeit des Betroffenen verankert.
Sexuell motivierter Masochismus
Masochisten empfinden sexuelle Befriedigung in Situationen der Demütigung bzw. Unterdrückung oder durch das Erleben von Schmerzen. Der Sexualpartner kann dabei auch durch ein anonymes, unpersönliches oder fiktives Gegenüber ersetzt werden. Selbstverletzungen kommen auch hier vor, in der Regel jedoch nicht als kompensatorische, sondern als Teil der sexuellen Handlung. Abzugrenzen hiervon ist der kompensatorische Masochismus, bei dem die masochistischen Handlungen nicht als Einleitung oder Mittel zur Durchführung sexueller Handlungen einschließlich des Geschlechtsverkehrs vorgenommen werden, sondern diese ersetzen.
Behandlung
Die Behandlung des Masochismus ist oftmals langwierig und schwierig, Versuche mit Psychotherapie und Psychopharmaka haben sich als höchstens bedingt erfolgreich herausgestellt. Bei der fachärztlichen Evaluierung wird zwischen einem möglicherweise krankhaften „Unterwerfungsdrang“ (Devotismus) und dem naturgemäßen „Unterordnungsinstinkt“ unterschieden, wobei das Bedürfnis, sich einem dominanten Menschen freiwillig unterzuordnen, als unbedenklich gilt.
Selbsthaß
Masochismus in Bezug auf die eigene Rasse oder völkische Abstammung nennt man je nach Hauptbezugspunkt Ethnomasochismus oder Nationalmasochismus.
Literatur
- Frank Lisson: Die Verachtung des Eigenen – Über den kulturellen Selbsthass in Europa. Edition Antaios, Schnellroda 2011, ISBN 978-3-93506-339-5
- Manfred Kleine-Hartlage: I. Deutschenfeindlichkeit und Deutschfeindlichkeit – das westliche antideutsche Narrativ / II. Deutscher Selbsthass und linke Ideologie. Übernahme des westlichen Narrativs durch Deutsche. wir selbst, Nr. 52/2022, Heftvorstellung und Bezugsnachweis