Siegvater

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Siegvater gehört zu den 84 bekannten Beinamen (Kenningar) des Allvaters „Wodan“.[1] Odin/Wotan/Wodan als Vater über das Heer und den Sieg sowie „Vater der Gefallenen“ und „Meister der Runen“ ist Herr des Sieges und damit des Völkergeschickes und des Geistes.

Erläuterung

Wodan, Herr der Götter und Menschen, der Künder höchster Weisheit und Lenker von Kriegsgeschick, hat nach Felix Dahn die Macht, ein Siegesschwert, das „Wodanschwert“ (es handelt sich dabei ggf. um das neu geschmiedete Schwert von Sigurd, nun „Gram“), einem tapferen Krieger und Feldherrn zu übergeben, wenn dieser einen Bund mit ihm eingeht: „Sieg im Leben, dann Tod im Kampf und Aufstieg nach Walhall“.

Der Vater des großen Chlodwigs, Childerich I., „Merowechs Sohn, Herr von Tornacum, Bezwinger der Goten und König der Franken“, soll ein solches Schwert vom „ruhmspendenden Siegvater Wodan“ erhalten haben, aber auch Gero, der ritterliche Graf aus der Sächsischen Ostmark. Zuletzt soll entweder Högni (er führte sie in der letzten Schlacht der Burgunden an Atlis Hof) oder Hildebrand das Siegesschwert gehabt haben, seitdem ist die Wunderwaffe verschwunden und wartet auf Wiederkehr.

Wagners Walküre

In „Die Walküre“ (Der Ring des Nibelungen) von Richard Wagner (Zweite Szene) läßt Wagner Wotan zu seiner Tochter Brünnhilde über Siegmund, Siegfrieds Vater (in der Germanischen Mythologie Sigmund, Sigurds Vater) sagen:

Fällen sollst du Siegmund,
für Hunding erfechten den Sieg!
Hüte dich wohl und halte dich stark,
all deiner Kühnheit entbiete im Kampf:
ein Sieg-Schwert schwingt Siegmund;
schwerlich fällt er dir feig!

Brünnhilde antwortet erschrocken:

So sah ich Siegvater nie;
erzürnt’ ihn sonst wohl auch ein Zank!
Schwer wiegt mir der Waffen Wucht.
Wenn nach Lust ich focht,
wie waren sie leicht!
Zu böser Schlacht schleich’ ich heut’ so bang.
Weh’, mein Wälsung!
Im höchsten Leid
muß dich treulos die Treue verlassen!

Germanenmarkung (Gedicht)

„Germanenmarkung“ ist ein Gedicht bzw. eine Ballade von Prof. Dr. jur. Felix Dahn, dem patriotischen Dichter und Autor der „Gotenlieder“.[2]

Text

Allvater Wodan.jpg
Siegvater schickte den Adler aus,
Der Germanen Gebiet zu umfliegen:
Doch flugmatt kehrte der Vogel nach Haus:
„Weiß nicht, wo die Grenzen liegen: –
Sie erweitern sie ewig durch Siegen.“
Siegvater sandte den Nordwind aus,
Der Germanen Gebiet zu umfahren:
Doch atemlos kam der Brauser nach Haus:
„Ich konnte die Mark nicht erfahren: –
Weil sie immer voraus mir waren.“
Da fuhr Siegvater selber hinaus,
Daß er ganz ihr Gebiet durchbahne:
Doch lächelnd kehrt’ er nach Asgardhs Haus:
„Wo ich hinkam, flog ihre Fahne: –
Denn: Ich bin ja selbst ein Germane!“
Und so pflanzt über die ganze Welt,
So weit Adler und Nordwind streichen,
So weit der Himmel die Erde hält,
Siegvater in allen Reichen
Der Germanen Siegeszeichen.

Siehe auch

Fußnoten

  1. Odins Namen
  2. Felix Dahn: Gesammelte Werke, Band 5: „Gedichte und Balladen“, Leipzig 1912, Germanenmarkung S. 268