Sokol (Turnbewegung)

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Zeichen der Sokol

Die Turnvereinigung Sokol (Falke) ist von 1862 bis heute, mit Unterbrechungen aufgrund deutscher und kommunistischer Verbote, ein tschechischer nationaler Verein b.z.w. ein Dachverband oder Namensgeber sogenannter slawischer Sportvereinigungen.

Geschichte

Schon im Sommer des Jahres 1860 fanden sich um Friedrich Emmanuel Tiersch und Heinrich Fügner zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum Böhmen/Mähren Turner zusammen. Mit der Hauptversammlung am 16. Februar 1862 galt der Sokol als gegründet. Mitglieder der ersten Stunde waren Rudolf Thurn-Taxis, Rudolf Skuherský oder Tomáš Černý. Es dauerte nicht lange und das deutsche Element wurde vollständig verdrängt bzw. wollte eigene deutsche Vereine gründen. 1889 wurde der tschechische Sokol (ČOS Česká obec sokolská) gegründet, 1895 der tschechoslawische Sokol und 1908 – 1938 schließlich die „Union der slawischen Sokol“ (SSS Svaz Slovanského sokolstva) mit u.a. Bosniern, Kroaten und Slowenen. 1915 bis 1918 wurde der tschechische Sokol zum ersten Mal verboten, der SSS wohl schon 1913. Um 1930 hatte der Sokol schon über ½ Millionen Mitglieder. 1938 bis 1945 folgte ein weiteres Verbot, dem um 1950 das Verbot durch die Kommunisten folgte.[1] Während des Prager Frühlings 1968 folgte ein kurzes Aufleben, das seit 1990 fortgesetzt wird. Seit 1871 kommt mit einigen Unterbrechungen die Zeitschrift Sokol heraus.

Slet

Das Slet (Festival) war die größte Veranstaltung der Sokol, ein Sport- und Turnfest. Sie finden seit 1882 durchschnittlich alle sechs Jahre statt. Unterbrechungen gab es durch einige Kriege und die kommunistische Herrschaft. Das XI. Slet Juni 1948 mit 500 000 Teilnehmern war nach dem kommunistischen Putsch 1948 auch eine Machtdemonstration bürgerlicher Kräfte. Die Sokol, die schon 1938 bis 1945 unabhängig von dem damals marginalen kommunistischen Untergrund gegen das Protektorat mit der „Obec sokolská v odboji“ (OSVO Sokol im Widerstand) kämpfte, zeigte im Umfeld der Slet massenhaften Unmut über die neue kommunistische „Volksdemokratie“ und rief so erst recht ein Verbot durch die Kommunisten hervor, denen das Slet schon lange als Konkurrenz zum kommunistischen Turnfest Spartakiade ein Dorn im Auge war.

Literatur

  • Kozáková, Zlata: Sokolské slety 1882-1948. 1994. (Schrift zum 1. nachkommunistischen, dem XII. Slet 1994)

Verweise

Fußnoten

  1. Der Hauptverband wurde wohl schon 1948 ausgeschaltet; der Jugendverband bestand möglicherweise noch bis 1950/51.