Soldaten – Kameraden (Film)
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Soldaten – Kameraden |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1936 |
Stab | |
Regie: | Toni Huppertz |
Drehbuch: | O. Stoffregen, Hans H. Fischer, Toni Huppertz |
Produktion: | Cinephon-Film GmbH |
Musik: | Robert Küsset |
Besetzung | |
Darsteller | Rollen |
Ralph Arthur Roberts | Balthasar Winkler |
Herti Kirchner | Hella, seine Tochter |
Hans Richter | Kurt, sein Sohn |
Vera Hartegg | Paula, Wirtschafterin |
Franz Nilklisch | Gustav Menke, ein Hamburger Zimmermann |
Franz Zimmermannl | Willi Holzhausen, ein verwöhnter junger Mann |
Günther Vogdt | Martin Schrader, ein Berliner |
Gustl Stark-Gstettenbauer | Tupfinger, ein Bayer |
Walter Jensen | Jürgens, ein Hamburger |
Heinz Pelzer | Keltenich, ein Rheinländer |
Siegmar Schneider | Schwedter, Dr. phil. |
Gerhard Dammann | |
Hugo Flink | |
S. O. Schoening |
Soldaten – Kameraden ist ein deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1936.
Die Uraufführung fand am 28. Februar 1936 statt.
Handlung
Der Gestellungsbefehl der Wehrmacht erreicht zwei junge Menschen, die im privaten Leben durch Welten voneinander getrennt sind, und führt sie zusammen in ein Regiment: Willi Holzhausen, Sohn eines reichen Sägewerkbesitzers, und Gustav Menke, Hamburger Zimmermann in der Firma des alten Holzhausen. Wegen seines arroganten Wesens ist Willi bei der Arbeiterschaft des Werkes sehr unbeliebt und hat auch mit Gustav öfters harte Auseinandersetzungen, die sicher zur Entlassung des Zimmermanns geführt hätten, wenn nicht der Gestellungsbefehl dazwischengekommen wäre.
In den ersten Tagen der Dienstzeit wird die Spannung zwischen den beiden noch größer, da Gustav sich sehr gut in das Rekrutenleben zu finden weiß und von den Vorgesetzten gerade Willi, der nichts für soldatische Tugenden und Kameradschaft übrig hat, als Musterbeispiel vor Augen geführt wird. – Auf der Fahrt zu dem neuen Standort hat Gustav die Tochter des Stadtphotographen, Hella, kennengelernt. Er liebt das Mädchen vom ersten Augenblick an. Mit Neid beobachtet Willi diese gegenseitige Zuneigung, denn auch ihm gefällt Hella ganz gut, und er ärgert sich, daß der einfache Zimmermann ihn ausgestochen hat. Er versucht, Hella für sich zu gewinnen und unterschlägt daher einen Brief Hellas an Gustav, in welchem sie diesen zu einem Stelldichein bittet. Statt Gustav geht nun Willi hin, hat aber wenig Glück. Da erzählt er Hella von anderen Mädchen, mit denen Gustav angeblich verkehrt. Seine geschickte Art, diese Verleumdungen hervorzubringen, erreicht ihr Ziel. Gustav ist in Hellas Herzen vorläufig ausgelöscht.
Erst bei einem Militärball sehen Hella und Gustav einander wieder und der Zimmermann kommt auf Willis Machenschaften darauf. Er klärt das Mädchen aber nicht auf, sondern stellt am gleichen Abend Willi zur Rede.Der leugnet alles ab. Da verliert Gustav die Beherrschung und schlägt ihn nieder. Beide werden mit Stubenarrest bis zum großen Manöver bestraft. Langsam beginnt Willi die Schlechtigkeit seiner Handlungsweise einzusehen. Das Manöver beginnt. Gustav und Willi, die noch kein Wort miteinander reden, erfüllen stumm ihre Pflicht. – Winkler, der Photograph, sein Sohn Kurt, Hella und die verliebte Haus¬hälterin Paula begeben sich photographierend „in den Kampf“. Winkler hätte es gerne gesehen, wenn Paula zu Hause geblieben wäre. Er möchte sie heiraten und will verhindern, daß sie beim Manöver Martin Schrader, der ihr gefällt, wiederfindet. Aber er kann den schmucken Konkurrenten nicht ausstechen. Eines Abends findet Paula ihren Martin, zum großen Schmerze Winklers. – Willis Gewissen läßt ihn nicht zur Ruhe kommen. Er geht zu Hella und gesteht ihr seine Gemeinheit. Rücksichtslos und offen beschämt ihn Hella, der er durch seine Lügen die erste große Enttäuschung ihres Lebens bereitet hat. Er bekäme noch mancherlei Wahrheiten von Hella zu hören, wenn nicht plötzlich Alarmsignale erschallen würden, die das Militär zur Bekämpfung eines Großfeuers rufen, das im Dorf ausgebrochen ist jetzt bricht sich das Gute in Willis Herzen Bahn.
Er will Gustav beweisen, daß er auch ein guter Kamerad sein kann. Mit Todesverachtung stürzt er in das brennende Haus, um ein Kind, das sich in höchster Lebensgefahr befindet, zu retten. – Voll Entsetzen sehen die andern, daß es keinen Ausweg aus dem Hause mehr gibt. Gustav legt kurz entschlossen eine Leiter an das Fenster des Zimmers, in dem Willi verzweifelt nach einem Ausgang sucht.
Es glückt ihm, über die Leiter das Fenster zu erreichen und das Kind in Sicherheit zu bringen. Mit letzter Kraft gelingt es dann Willi, noch ehe ihm Gustav zu Hilfe eilen kann, sich auch aus den Flammen zu retten. Hinter ihm stürzt die brennende Leiter zusammen. – Zwei Hände greifen mit festern Druck ineinander, die Hände zweier junger Menschen, die die Kameradschaft zusammengeführt. Zum Lohn für ihre Opferbereitschaft werden sie zu Gefreiten ernannt.