Sondermeldung
Eine Sondermeldung ist eine spezielle Art von Eilmeldung.
Geschichte
Während des Zweiten Weltkrieges brachte der Großdeutsche Rundfunk Sondermeldungen über militärische Erfolge und Siege, zu deren Verbreitung das laufende Radioprogramm unterbrochen wurde und die durch charakteristische Fanfarenstöße („Sondermeldungsfanfare“) angekündigt wurde. Bei der Fanfare handelte sich anfangs um die ersten acht Töne der „Wacht am Rhein“. Ab Mitte 1941 wurde statt dessen der Anfangsteil der Schlußpassage aus Les Préludes von Franz Liszt verwendet („Rußland-Fanfare“).
Erste Sondermeldung
Die erste Sondermeldung des Zweiten Weltkrieges erfolgte durch Adolf Hitler und lautete:
- „Der polnische Staat hat die von mir erstrebte friedliche Regelung nachbarlicher Beziehungen verweigert, er hat statt dessen an die Waffen appelliert. Die Deutschen in Polen werden mit blutigem Terror verfolgt, von Haus und Hof vertrieben. Eine Reihe von für eine Großmacht unerträglichen Grenzverletzungen beweist, daß die Polen nicht mehr gewillt sind, die deutsche Reichsgrenze zu achten. Um diesem wahnwitzigen Treiben ein Ende zu bereiten, bleibt mir kein anderes Mittel, als von jetzt ab Gewalt gegen Gewalt zu setzen. Die deutsche Wehrmacht wird den Kampf um die Ehre und Lebensrechte des wiederauferstandenen deutschen Volkes mit harter Entschlossenheit führen. Ich erwarte, daß jeder Soldat, eingedenk der großen Tradition des ewigen deutschen Soldatentums, seine Pflicht bis zum Letzten erfüllen wird. Bleibt euch stets und in allen Lagen bewußt, daß ihr die Repräsentanten Großdeutschlands seid! Es lebe unser Volk und unser Reich.“
Die erste Sondermeldung des OKH lautete dagegen:
- „Durch das schnelle Zugreifen der deutschen Truppen wurde der Pole gehindert, seine aus Gefangenenaussagen bestätigte Absicht durchzuführen, die ausgebaute Warthe-Stellung zu halten. Ostrowo, Krotoschin und Lissa sind in deutscher Hand. Heute haben erstmalig Truppen aus dem Reich auf dem Landwege ostpreußischen Boden erreicht.“[1]