Krotoschin
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Wartheland |
Landkreis: | Krotoschin |
Provinz: | Posen |
Einwohner (2010): | 29.502 |
Bevölkerungsdichte: | 1.341 Ew. p. km² |
Fläche: | 22 km² |
Höhe: | 130 m ü. NN |
Koordinaten: | 51° 41′ N, 17° 26′ O |
Krotoschin befindet sich seit 1945 unter Fremdherrschaft. Das Gebiet ist von Polen vorübergehend besetzt, die einheimische Bevölkerung wurde vertrieben oder ermordet und deren Eigentum gestohlen.
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Krotoschin ist eine deutsche Kreisstadt in der Provinz Posen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Krotoschin liegt 100 km südöstlich von Posen.
Geschichte
Ältere Zeit
1405 wurde der Ort zum ersten Mal erwähnt. 1415 wurde Krotoschin das Stadtrecht verliehen. 1548 ließ sich eine größere Gruppe von Böhmischen Brüdern, die vor den Verfolgungen in ihrer Heimat fliehen mußten, in Krotoschin nieder. 1578 wurden in Krotoschin 60 Handwerker und 6 Schankwirtschaften verzeichnet. 1597 wurde das Bethaus der Böhmischen Brüder erbaut. 1628 ließen sich eine große Gruppe von Flüchtlingen, welche aus dem vom 30-jährigen Krieg verheerten Deutschland fliehen mußten, in der Stadt nieder. Krotoschin hat damals 400 Häuser und etwa 2000 Einwohner. 1655 wurde die Stadt während des Schwedischen Krieges geplündert und niedergebrannt.
Neuere Zeit
1779 kaufte der König Friedrich der Große das Gut Krotoschin. Die Stadt hat damals unter anderem 16 Weberwerkstätten, die von Siedlern aus dem benachbarten Schlesien betrieben wurden. 1792 wurde die evangelische Kirche im Stil des Klassizismus erbaut. Es entstanden auch eine evangelische Schule und ein Gemeindehaus. 1793 wurde Krotoschin zur Kreisstadt in der neuen Provinz Südpreußen. Der Kreis umfaßt 187 Ortschaften. Die Stadt hat damals 4318 Einwohner. 1804 gründeten die preußischen Behörden in der Nähe der Stadt vier deutsche Dörfer: „Hellefeld“, „Rosenfeld“, „Heinrichsfeld“ und „Haugfeld“, die mit Kolonisten aus Württemberg besiedelt wurden. 1806 wurde Großpolen von Napoleons Truppen besetzt. 1807 bis 1815 gehörte Krotoschin zum Herzogtum Warschau.
1815 kam Krotoschin als Kreisstadt in der Provinz Posen wieder zu Preußen. 1819 wurde die Herrschaft Krotoschin vom Fürsten Karl Alexander von Thurn und Taxis übernommen, der den Titel „Fürst von Krotoszyn“ (so geschrieben) annahm. Die Stadt hat damals 5142 Einwohner und eine Garnison von 245 Soldaten. 1834 verloren die Grundherren ihre Gerichtsbarkeit in der Stadt. 1834 eröffnete man nach der Säkularisierung der Klöster in Preußen eine „Kreisschule“ im Gebäude des ehemaligen Trinitarienklosters. Es war die erste Realschule in der Stadt, die später in ein Gymnasium umgewandelt wurde. Gleichzeitig wurde auch eine Mädchenschule gegründet. Krotoschin hatte damals 6266 Einwohner. Nachdem 1841 wieder ein großer Brand in der Stadt ausbrach und die meisten Häuser, die aus Holz bestanden vernichtet wurden, wurden die neuen Häuser aus Ziegeln gebaut. Am 1. April 1844 erschien die erste Zeitung „Kreisblatt und Anzeiger für den Kreis und die Stadt Krotoschin“. 1846 wurde die Synagoge wiederaufgebaut. 1850 hat Krotoschin 7678 Einwohner und ist die viertgrößte Stadt des Regierungsbezirkes Posen. Vier Ärzte hatten Praxen in der Stadt. Die Garnison zählt 700 Soldaten.
Am 30. Juni 1875 wurde die Eisenbahnstrecke Jarotschin–Oels eröffnet und trug zur schnellen Entwicklung Krotoschins bei. 1880 hat die Stadt 9891 Einwohner, 41 Restarurants und Schankwirschaften und 14 Industriebetriebe, darunter vier Ziegeleien und zwei Brauereien. Am 1. Oktober 1888 wurde die Eisenbahnstrecke zwischen Lissa und Ostrowo eröffnet. 1898 wurde eine neue, große Kaserne erbaut. 1905 hat die Stadt inzwischen 12.669 Einwohner.
Bekannte, in Krotoschin geborene Personen
- Hellmuth Bieneck (1887–1972), General der Flieger der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg
- Georg Büttner (1858–1914), Architekt
- Fritz Grünspach (1874–1924), Jurist
- Theodor Kullak (1818–1882), Komponist und Klavierlehrer
- Heinz Orlovius (1900–?), Jurist und Leiter der Pressestelle im Reichsluftfahrtministerium
- Oskar Römer (1866–1952), Zahnmediziner
- Otto Roquette (1824–1896), Schriftsteller
- Melitta Schenk Gräfin von Stauffenberg (1903–1945), Pilotin
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