Sonntagsruhe

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Sonntagsruhe ist eine kulturelle Praxis, die bis heute den ostasiatischen Kulturen fremd und unverständlich ist. Koreaner, Japaner und Chinesen nehmen im Geschäftsverkehr stets Rücksicht auf „westliche“ Manieren, halten selbst aber den Sonntag für einen gewöhnlichen Arbeitstag.

Der Auffassung, die in Europa ganz selbstverständlich gewordene Sonntagsruhe sei jüdisches Erbe und eine Art der Gegenwehr (mittels Priesterkult) ohnmächtiger Menschen gegen ihre Versklavung, wurde vielfach widersprochen. Als eine wichtige Quelle der Forschung muß die Arbeit des einflußreichen Assyrologen und Hebraikers Friedrich Delitzsch (1850–1922) gelten, der mit seinen Thesen zur babylonischen Abkunft der alttestamentlichen Vorstellungen, Sitten, Legenden und Königsberichte 1902 einen unerhörten – und über Jahre andauernden – Skandal auslöste (→ Babel-Bibel-Streit). Zur Sonntagsruhe schrieb Delitzsch in einer späteren Gesamtdarstellung, die die Flut der Gegenschriften zu beantworten suchte, 1921:

„Was aber endlich den wöchentlichen Ruhetag oder Sabbath betrifft, den das Judentum so stolz ist, der Menschheit geschenkt zu haben, so bleibt es dabei, daß den Babyloniern schon lange zuvor der siebente Tag als ein Unglückstag galt, an dem ebendeshalb keinerlei Arbeit getan werden sollte, daß somit die Institution des Sabbathtages in einem babylonischen Aberglauben wurzelt, der sich auch den Hebräern mitteilte. Der Gott ›Sieben‹, Schibu, Sibu, galt den Babyloniern und Assyrern als der Hauptunglücksgott und war als solcher auch den Hebräern dermaßen geläufig geworden, daß das Hauptverbum für ›schwören‹ bei den Hebräern nischba wurde, d. h. ›sich verwünschen‹, wenn man das oder jenes tue oder aussage, ursprünglich ›sich dem Gotte Scheba (sozusagen dem Teufel) verschreiben‹. Auch Eigennamen lehren, daß den Kanaanitern-Hebräern der Unglücksgott Scheba wohlbekannt war, und es ist gewiß kein Zufall, daß es gerade drei Mädchennamen sind, die mit Scheba zusammengesetzt sind: Elischeba (woraus unsere Elisabeth), Jehoscheba und Bath-scheba – sie bestätigen, daß wie allen Semiten, so auch den Hebräern die Geburt eines Mädchens als kein reines Glück, viel eher als ein Unglück galt: ›mein Gott‹ bzw. ›Jaho war (diesmal, bei der Geburt dieses Kindes) der Unglücksgott‹, ›Tochter des Unglücksgottes‹. Der Gott Scheba mitsamt der Sabbathinstitution lehrt von neuem, in welchem Grade und Umfang die amoritische oder kanaanitische Kultur von der überragenden Kultur Babyloniens beeinflußt war.“[1]

Fußnoten

  1. Friedrich Delitzsch: Die große Täuschung. Erster Theil: Kritische Betrachtungen zu den alttestamentlichen Berichten über Israels Eindringen in Kanaan, die Gottesoffenbarung vom Sinai und die Wirksamkeit der Propheten. Verlag von Karl Rohm, Lorch (Württemberg), 17. Auflage 1924, S. 102