Spiritualität

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Der Ausdruck Spiritualität (von der lat. Wurzel Spiritus = Geist) wird oft ungenau als Sammelbegriff für nicht-rationale, träumerische, am Wunschdenken haftende und a-logische Betrachtungsweisen verwendet. Mitunter dient das Wort Spiritualität jedoch auch dem unausgesprochenen Zweck, ein Wort wie Religion zu umgehen. Während Religion tatsächlich aber die Gesamtheit spiritueller Auffassungen umgreift, gilt das bloße Wort Religion bei Vielen fälschlich als Kennzeichen für die institutionelle Seite des Spirituellen. Auch der Begriff Metaphysik (metaphysisch) wird häufig umschifft, indem man „spirituell“ sagt. Damit soll den begrifflichen Verengungen, welche die philosophisch-metaphysische Tradition Europas herbeigeführt hat, Rechnung getragen werden.

Zugrunde liegt all diesen Sprachübungen die Erfahrung, daß religiöse Anschauungen sich besonders schlecht versprachlichen lassen. Die Verbalisierung religiöser Schauer und Gewißheiten kann diese platt, schematisch und künstlich erscheinen lassen. Es genügt in aller Regel jedoch, die bekannten Schwierigkeiten des sprachlichen Ausdrucks ein einziges Mal klar zu benennen, um jede weitere Slalomfahrt um scheinbar mißverständliche und scheinbar unverwendbare Wörter zu beenden.

Als genuin spirituell gilt namentlich auch die – als religiöse Opposition wirksame – Kritik an der modernistischen Verwertungsmentalität, die alle Lebensbezüge einem strikten Zeitmanagement und einer minutiösen Kostenüberwachung unterwerfen will. Persönliche Bindungen, Vertrauen in Angehörige (und Vertrauen in Lebenspläne) kann jedoch niemals vollständig als rational-objektive Handlungsanalyse existieren.

Auch die Kritik an der modernistischen Vereinzelung und Abkapselung aller Individuen in anonymen großstädtischen Ballungen nimmt von jeher spirituelle Formen an. Menschen sind eindeutig nicht dafür geschaffen, in den abstrakten Konstruktionen der Sozialingenieure, Städteplaner, Verkehrsplaner und Fürsorgebürokratien zu leben. Eine Verstaatlichung der Solidarität tötet Solidarität in Wahrheit ab; und die unsinnige Behauptung, alle Menschen seien gleich, behindert systematisch jede Wahrnehmung und erzeugt einen wehrlos-naiven Menschentypus.

Aus der Frage nach der Volksseele und der Rassenseele folgen spirituelle Festlegungen und Verpflichtungen. Spirituell ist ebenso die Frage nach der Bestimmung unseres Lebens insgesamt jenseits der alltagsnützlichen Zielsetzungen.

Grundthemen der Spiritualität sind seit je

  • Träume (und deren Bezug zur künftigen Wirklichkeit),
  • die Wiederbegegnung mit Verstorbenen,
  • die Formen des Gebets, der Anrufung und der rituellen Rede
  • sowie die Frage, in welcher Weise unsere Alltagshandlungen geleitet, von Schutzengeln behütet oder von Dämonen bedroht sind
  • und inwiefern sie gottgewollt, gottgeleitet, gottfern, gottlos oder selbst göttlich sind.

Zitat

  • „Die Vorstellung, daß der Staat seinen Ursprung im Volk hätte, in der niedersten und am wenigsten spirituellen sozialen Schicht, und aus dieser auch sein Recht ableitet, ist eine ideologische Perversion. [...] Recht kann nur von Höherem abgeleitet werden und es muß zum Höheren streben, deshalb ist jedes Gesetz, welches in und von Demokratien erlassen wird, genauso unrechtmäßig, wie das von einem Tyrannen erlassene Recht und deshalb muß es genauso bekämpft werden. Kein Gesetz in diesem Staat ist rechtmäßig.“Michael D. Eschner[1]

Literatur

  • Hans Christian Meiser (Hg.): Schöpfungsmythen. Ausgewählte Texte. Goldmann-Verlag, München 1988, ISBN 3-442-11034-3
  • Margit Dahlke / Rüdiger Dahlke: Okkultismus. Der Esoterik-Boom – Ursachen • Gefahren • Chancen, Heyne-Verlag, München 1995, ISBN 978-3-453-04014-4 [199 Seiten]

Fußnoten

  1. Zitiert nach: Guido Grandt / Michael Grandt: Erlöser – Phantasten, Verführer und Vollstrecker. Alibri Verlag, Aschaffenburg 1998, ISBN 3-932710-10-X, S.163f.