Stereotype Threat
Unter Stereotype Threat (engl. | dt. Stereotyp-Bedrohung) versteht man in der Psychologie eine Theorie, nach der die Aktivierung von negativen Stereotypen in leistungsbestimmten Situationen einen deutlichen Einfluß auf die erbrachte Leistung besitzt. Dies bedeutet, daß Mitglieder einer Gruppe, auf deren Seite negative Stereotype vorliegen, schlechter abschneiden als die der anderen Gruppe, wenn sie zuvor mit dem jeweiligen Stereotyp konfrontiert wurden. Die Annahme einer solchen Bedrohung durch Stereotype ist zwar weit verbreitet, wird jedoch nicht von allen Forschern geteilt. Die Theorie ist zudem nicht frei von politischen Vorstellungen, denn sie wird immer wieder verwendet, um etwa nachweisen zu wollen, daß nordamerikanische Neger nicht schlechter als ihre europäischstämmigen Landsleute sind, sondern lediglich Vorurteile über Neger der Grund für deren schlechteres Abschneiden sind. Somit wären die Weißen an den schlechten Leistungen der Schwarzen schuld. Ein anderes Beispiel ähnlicher Art, das gerne angeführt wird, ist das schlechtere Abschneiden von Mädchen in Naturwissenschaften, das ebenso nicht biologisch, sondern rein psychologisch begründet wird. Damit wird von Anfang an bestritten, daß es zwischen Rassen oder den Geschlechtern angeborene Unterschiede bezogen auf bestimmte Fähigkeiten gibt.