Syrový, Jan

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Die Deutsche Polizei. Heft 19. Oktober 1938. S. 664.

Jan Syrový (Syrovy/Sirovy) (* 24. Januar 1888 in Třebíč; † 17. Oktober 1970 in Prag) war ein tschechoslowakischer General und Politiker.

Leben

Bis 1906 studierte er Bauingenieurwesen, leistete seinen Wehrdienst in der österreichisch-ungarischen Armee und studierte in Rußland weiter. Hier blieb er auch und kämpfte auf russischer Seite im Ersten Weltkrieg in der Tschechoslowakischen Legion, die er zeitweise kommandierte und nach der bolschewistischen Oktoberrevolution gegen die Roten einsetzte. Von 1927 bis 1933 war Syrový Stabschef der tschechoslowakischen Armee und bis 1938 ihr Generalinspektor. In dieser Funktion widmete er sich v.a. dem Ausbau der Luftwaffe. Nach dem Rückzug Milan Hodžas (Hodza) am 22. September 1938 wurde Syrovy auf betreiben des Präsidenten Edvard Beneš neuer Premierminister bis zum 1. Dezember 1938 und Verteidigungsminister bis zum 27. April 1939. Nach dem Rücktritt von Beneš bildete er am 4. Oktober 1938 ein Übergangskabinett. Syrovy ließ Autonomien für die Slowakei und die Karpatho-Ukraine zu.[1] Es war die Zeit der Sudetenkrise, des Münchener Abkommens. Die Kriegszeit im Protektorat Böhmen und Mähren verbleibend, wurde Sirovy im Mai 1945 verhaftet und 1947 im üblichen kommunistischen Schauprozeß zu zwanzig Jahren verurteilt. Der Vorwurf lautete auf Zusammenarbeit mit den Nazis, doch dürfte der Kampf der Legion unter seinem Kommando gegen die Bolschewiki 1918/20 auch eine Rolle gespielt haben. Während die Regierung unter Benes das Münchener Abkommen annahm, kam man im Ministerat von Syrový zu keiner Entscheidung.[2] 1960 im Rahmen einer Amnestie entlassen, wurden ihm Ruhegelder und Arbeitsplätze bis ca. 1967 verweigert.

Literatur

  • Skacel, Jindrich: S generalem Syrovym v Sibiri (Mit General Syrovy in Sibirien). 1923.

Fußnoten

  1. Angela Hermann: Der Weg in den Krieg 1938/39 - quellenkritische Studien zu den Tagebüchern von Joseph Goebbels. S. 375f.
  2. Hermann, Weg, S. 295.