Technetium
Technetium | |
Elementsymbol | Tc |
Ordnungszahl | 43 |
Relative Atommasse | 98,9063 |
Aggregatzustand | fest |
Schmelzpunkt | 2157 °C |
Siedepunkt | 4265 °C |
Elementkategorie | Übergangsmetall |
Technetium (zu altgr. technetos „künstlich gemacht“[1] [mit lat. Endung][2]) ist ein künstlich gewonnenes, radioaktives chemisches Element. Technetium war das erste Element, das von Menschenhand hergestellt wurde, bevor es auch in natürlichen Quellen nachgewiesen wurde.
Inhaltsverzeichnis
Eigenschaften
Es handelt sich bei Technetium um ein silberglänzendes Schwermetall mit einer sehr hohen Schmelz- und Siedetemperatur. Gewöhnlich erhält man Technetium in zwei Formen, entweder als graues, schwammiges Metall oder als graues Pulver. Das zur Mangangruppe (7. Gruppe des Periodensystems) zählende Technetium bildet in seinen Verbindungen fast alle Oxidationsstufen von -I bis VII aus, wobei die Stufen IV und VII die wichtigsten und stabilsten sind. Es läuft an feuchter Luft langsam an. Salzsäure greift das Metall nicht an, jedoch wird es von Salpetersäure, Schwefelsäure und Königswasser aufgelöst. Die Verbindungen von Technetium weisen eine große Farbenvielfalt auf.
Geschichte
Der russische Chemiker Dmitri Iwanowitsch Mendelejew sagte im Jahre 1871 die Eigenschaften des Elements 43 voraus und nannte dieses Eka-Mangan. 1925 glaubten die deutschen Chemiker Walter Noddack, Ida Tacke und Otto Berg, das Element in den Mineralen Columbit und Tantalit spektroskopisch nachgewiesen zu haben; sie nannten es Masurium. 1937 wurde Technetium von Emilio Segrè und Carlo Perrier in Palermo als künstliches Element nachgewiesen. Der Nachweis erfolgte nach der Bestrahlung einer Molybdänprobe mit Deuteronen. Das zuvor nur in Milligramm-Mengen vorliegende Elemt wurde erst 1946 in (relativ) größerer Menge hergestellt, als US-Wissenschaftlern gelang, einige Gramm zu isolieren. 1961 standen dann Kilogramm-Mengen des Elements zur Verfügung.
Vorkommen
Technetium steht auf Platz 92 der Elementhäufigkeit auf der Erde. In der Natur kommen stabile Technetium-Isotope nicht vor. Als Spaltprodukte beim Spontanzerfall des Uranisotops U entstehen einige radioaktive Isotope des Elements. Durch die Kernumwandlung von Molybdän bei Einwirkung von Neutronen entsteht in Molybdän-Erzen natürliches Technetium.
Heutzutage ist Technetium aber – für ein künstliches Element – keineswegs selten. Die Spaltung eines Kilogramms 235U in einem Kernreaktor liefert knapp 30 Gramm Technetium. Das entspricht einer Spaltausbeute von etwa 6 Prozent, so daß sich mittlerweile mehrere hundert Tonnen Technetium auf der Erde befinden. Die größte Menge davon befindet sich in abgebrannten Kernbrennstäben oder wurde während der Wiederaufarbeitungsprozeduren abgetrennt.
Verwendung
Technetium wird in geringerem Umfang als Katalysator bei chemischen Prozessen (zum Beispiel bei der Alkoholdehydrierung), bei der Herstellung von Hochtemperatur-Thermoelementen sowie in der Supraleitungstechnik verwendet. Auch im medizinischen Bereich kommen Technetiumverbindungen zur Anwendung.
Verweise
- Lexikon der Chemie: Technetium (Spektrum.de)
- Chemie und Physik des Technetiums (Internetchemie.info)
- Technetium – Ein künstliches Element macht Karriere im Krankenhaus (Faszination Chemie)