The Who

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The Who nach einem Auftritt 1975. Von links nach rechts: Roger Daltrey, John Entwistle, Keith Moon und Pete Townshend
The Who 1982. Von links oben nach rechts unten: Roger Daltrey, Kenny Jones, John Entwistle, Pete Townshend

The Who ist eine der innovativsten, bedeutendsten und spektakulärsten Rockmusikgruppen der Musikgeschichte, ursprünglich bestehend aus den vier Mitgliedern Pete Townshend, Roger Daltrey, John Entwistle und Keith Moon (ab 1979 Kenny Jones).

Die englische Gruppe wurde 1964 gegründet. Zu ihren wegweisenden Veröffentlichungen zählen „Tommy“ (1969), „Quadrophenia“ (1973) sowie „Who Are You“ (1978). Nach dem Tod von Keith Moon (1978) und John Entwistle (2002) besteht The Who heutzutage aus den verbliebenen Gründungsmitgliedern Townshend und Daltrey, welche auch jetzt noch mit einer Stammbesetzung an Baßgitarre, Schlagzeug und Piano (die allerdings nicht offiziell zur Gruppe zählt) sowie wechselnden Begleitmusikern auftreten.

Besonders in den Anfangsjahren waren die Musiker dafür bekannt, ihre Instrumente am Ende jedes Auftritts kaputtzuschlagen. Allein Gitarrist Pete Townshend soll insgesamt mehr als 3.000 Gitarren zerstört haben. Die letzte Gitarre demolierte er 2004 anläßlich eines Auftritts der Gruppe in Japan. Diese Zerstörungen – über einen Zeitraum von 40 Jahren – waren laut Townshend vom Konzept der Autodestruktiven Kunst des Juden Gustav Metzger inspiriert.[1]

Ausrichtung

The Who präsentierten grundsätzlich sehr energetische, betont maskulin- und explizit (durch den Sänger Daltrey) heroisch dargestellte Bühnenauftritte. Dasselbe gilt für ihren teilweise symphonisch komponierten und dennoch immer sehr direkt wirkenden Musikstil. Aufgrund dessen konnte sich der bereits in den 1970er Jahren dominierende linke und „emanzipatorische“ Zeitgeist auch nie – bei damaligen Rockgruppen durchaus unüblich – mit The Who identifizieren oder sie für sich vereinnahmen. Die Gruppe veröffentlichte 1971 auf dem Album „Who’s Next“ das Lied „Won’t get fooled again“, welches mit der linken Bewegung der 1960er Jahre abrechnete.[2]

Besetzung (1964–1978/1982)

  • Pete Thownshend (Hauptkomponist, Gitarre und Gesang) spielt einen sehr intelligenten, rhythmischen und durch überraschende musikalische Wendungen gekannzeichneten Gitarrenstil. Bei vielen Liedern leistet er entweder die gesangliche Hauptstimme oder die zweite Hintergrundstimme, wobei er auch in hohen Tonlagen sehr klar und akzentuiert singt. Auch hier zeichnet sich sein Gesang durch unerwartete und originelle Modifizierungen der Grundlinie aus. Besonders hervorzuheben ist seine dominierende kompositorische Leistung.
  • Roger Daltrey (Gesang) ist der Sänger und als solcher der Bühnen-Frontmann der Gruppe. Er zeichnet sich durch seinen direkten, im positiven Sinne naiven, kämpferischen und kraftvollen Gesang aus, der immer auch in der Lage ist, Heroisches auszudrücken; mit diesen Eigenschaften übertrifft er den sehr diffizilen Gesang Townshends.
  • John Entwistle (Baßgitarre, gelegentlicher Komponist, Gesang [selten]) spielte einen beinahe orgelartig und monumental anmutenden Baßstil, der – für einen Baßspieler unüblich – immer (in einer Art musikalischem Kampf mit den drei anderen Gruppenmitgliedern) bemüht ist, das jeweilige Lied zu dominieren. Entwistles Baßspiel gilt in Musikerkreisen als revolutionär. Daneben war er gelegentlicher Komponist der Gruppe, wobei seine Kompositionen einen Hang zum Düsteren und Mysthischen haben.
  • Keith Moon (Schlagzeug, bis 1978) war der Ausnnahmetrommler der Gruppe. Sein Schlagzeugspiel gilt bei professionellen Musikern gemeinhin als unerreicht bzw. einmalig. Bezeichnend für sein Spiel war, daß er die Musikstücke in extrem kraftvoller, kommentierender, „mitsingender“ Weise begleitete und hierdurch die Lieder der Who in besonderer Weise vorantrieb.
  • Kenney Jones (Schlagzeug, ab 1978) trat nach Moons Tod an dessen Stelle. Er galt zu diesem Zeitpunkt als einer der weltweit renommiertesten Schlagzeuger. Im Gegensatz zu Keith Moon war sein Spiel deutlich weniger überraschend, dafür aber geradezu militärisch sicher und präzise.

Werke

Studioalben
  • My Generation (1965)
  • A Quick One (1966)
  • The Who Sell Out (1967)
  • Tommy (1969)
  • Who’s Next (1971)
  • Quadrophenia (1973)
  • The Who by Numbers (1975)
  • Who Are You (1978)
  • Face Dances (1981)
  • It’s Hard (1982)
  • Endless Wire (2006)
  • Who (2019)
Konzertalben
  • Live at Leeds (1970)
  • Who’s Last (1984)
  • Join Together (1990)
  • Live at the Isle of Wight Festival 1970 (1996)
  • Live at the Royal Albert Hall (2003)
  • Live from Toronto (2006)
  • Quadrophenia – Live in London (2014)
Filmmusik
  • Tommy (1975)
  • The Kids Are Alright (1979)
  • Quadrophenia (1979)
  • McVicar (1980)
Filme
  • Tommy (1975)
  • The Kids Are Alright (1979)
  • Quadrophenia (1979)
  • Amazing Journey: The Story of The Who (2007)

Filmbeiträge

Love Reign O’er Me (aus dem Album Quadrophenia); Auftritt von 1996 (Dauer: 6.57 min)

Fußnoten

  1. Ein Licht auf Townshends Degeneration in späterer Zeit wirft der Umstand, daß er 2003 zugeben mußte, seine Kreditkartennummer im Internet bei einem kommerziellen Angebot von Kinderpornografie eingegeben zu haben. Als Prominenter wurde er nur polizeilich verwarnt, kam aber für fünf Jahre auf das britische Sex Offenders Register.
  2. „Won’t get fooled again“ wurde auch von Skrewdriver interpretiert und veröffentlicht, ebenso wie „Behind blue eyes“. Bereits Ian Stuarts erste Band Tumbling Dice gab regelmäßig The-Who-Songs bei ihren Auftritten zum besten.